Wir setzen die Reihe zu den Kuratoriumsmitgliedern der VDBD AKADEMIE fort mit Birgit Schareck. Sie ist Diplom-Oecotrophologin mit Weiterbildung zur Diabetesberaterin DDG, akkreditierte Fettstoffwechseltherapeutin AdiF und Ernährungsfachkraft Allergologie DAAB. Wir haben nachgefragt …

Ihre Expertise beschrieben in einem Tweet ...
Fundierte und anerkannte Ernährungsberatung und Ernährungstherapie bei chronischen Erkrankungen #Diabetes #Adipositas #Fettstoffwechselstörung #Nahrungsmittelunverträglichkeiten #wandelndesLexikon #wissenschaftlichesArbeiten #Öffentlichkeitsarbeit

Was ist Ihnen in Ihrem Arbeitsalltag besonders wichtig?
Für mich steht das Patientenwohl an erster Stelle. Ein gut funktionierendes Team ist für meine Arbeit genauso wichtig, wie die Pflege meines Netzwerks. Und ohne die eine oder andere Herausforderung würde mir auch etwas fehlen.

Welchen Menschen würden Sie gerne kennenlernen?
Martin Luther King – er hat mehr als nur seine Generation geprägt. Seine Rede "I have a dream" ist weltbekannt, aber wirklich neugierig auf die Person hinter der Legende hat mich seine Aufforderung jederzeit richtig zu handeln gemacht: "We must use time creatively, in the knowledge that the time is always right to do right".

Was ist aus Ihrer Sicht in den nächsten 5 Jahren die größte Herausforderung in der Versorgung von Menschen mit Diabetes Mellitus?
Adipositas – ein Hochrisikofaktor für Diabetes: Alle bisherigen Maßnahmen sind nur kurzfristig von Erfolg gekrönt. 80-90 % der Menschen mit Diabetes Typ 2 sind adipös. Seit neuestem ist Adipositas als chronische Erkrankung anerkannt. Neue Strategien gilt es zu entwickeln und Schulungen zu implementieren.

Dem Patienten eine gute, adäquate und auf seine Bedürfnisse ausgerichtete Therapie bieten zu können, ist meiner Ansicht nach eine der Herausforderungen, denen wir uns zukünftig stellen müssen. Hierbei darf der Kostenfaktor einer solchen Versorgung nicht hinter dem Interesse am Patientenwohl zurückstehen.

Des Weiteren darf bei der immer fortschreitenden Digitalisierung und Technisierung der Diabetestherapie der Mensch nicht aus dem Blick verloren werden.

Was wären Sie, wenn Sie keine Oecotrophologin wären?
Den richtigen akademischen Zweig habe ich gefunden. Ich wäre allerdings als Medizinerin auch gerne in der Forschung tätig.


Red.

Erschienen in: Diabetes-Forum, 2022; 34 (7/8) Seite 45