Insulin, das ins Unterhautfettgewebe gespritzt wird, braucht einige Zeit, bis es seinen Wirkort erreicht und dort seine Wirkung entfalten kann. Durch Erwärmen der Haut lässt sich das Anfluten des Insulins beschleunigen, so dass bessere Werte zum Beispiel nach Mahlzeiten erreichbar sind - zum Beispiel mit InsuPad.

Temperaturveränderungen an der Hautoberfläche führen zu Veränderungen der kutanen Mikrozirkulation. Dieses Phänomen nutzt das InsuPad-Gerät: Durch standardisierte Erwärmungszyklen nach der Injektion flutet das Insulin schneller an und erreicht schneller seinen Wirkungsort.

Bessere postprandiale Werte bei gleicher Insulindosis

In Mahlzeitenstudien mit kurzwirksamen Insulinanaloga wurde bei gleicher Insulindosis eine substantielle Verbesserung der postprandialen Blutzuckerwerte beobachtet. Bei Dosisreduktion um 20 % mit InsuPad ließen sich vergleichbare Ergebnisse erzielen. Bei postprandialer Injektion führt der Einsatz des Geräts immer noch zu weniger stark ausgeprägten Blutzuckerspitzen als die Injektion der gleichen Dosis ohne Gerät vor der Mahlzeit.

Einsatz unter Alltagsbedingungen

In einer umfangreichen, randomisierten, kontrollierten Vergleichsstudie wurde der Einsatz des Geräts unter Alltagsbedingungen über drei Monate bei 145 gut eingestellten Typ-1- und Typ-2-Diabetikern getestet. In beiden Gruppen (mit und ohne InsuPad) wurde ein HbA1c-Wert von 6,3 ± 0,5 % erreicht. Mit InsuPad benötigten die Patienten 28 % weniger prandiales Insulin (p < 0,001), 12,5 % weniger Gesamt­insulin (p < 0,001) und hatten 46 % weniger Unterzuckerungen (Blutzucker < 63 mg/dl, p < 0,05).

Hilfsmittel führt zur Entlastung des Arzneimittelbudgets

Trotz des technischen Mehraufwands war die Therapiezufriedenheit unverändert hoch und fast alle Patienten führten die Therapie mit InsuPad nach Studienende fort. Da das Gerät als Hilfsmittel klassifiziert und erstattet werden wird, führt sein Einsatz nicht nur zu einer besseren Therapie, sondern auch zu einer direkten Entlastung des Arzneimittelbudgets.

Der Originalartikel ist erschienen in Diabetes Stoffwechsel und Herz 2013;22:295-300