Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) verdient unter den Folgekrankheiten des Diabetes besondere Aufmerksamkeit, denn diese verläuft oft lange unbemerkt und geht mit einem steigenden Risiko für die Entwicklung eines diabetischen Fußsyndroms einher.¹ Um dem entgegenzuwirken und damit verbundene Amputationen möglichst zu verhindern, können geschädigte Gefäße durch die Implantation von Stents revaskularisiert werden.² ³ Mit den Supera™-Stents stellt Abbott hierfür eine Option zur Verfügung, die sich aufgrund ihrer einzigartigen Konstruktion besonders für diabetestypische, komplexe Läsionen sowie Regionen mit hoher Druck- und Zugbelastung wie Oberschenkel und Kniegelenk eignen.⁴ ⁵
Rund 80 % der aktuell von Diabetes betroffenen Menschen in Deutschland versterben noch immer an den Folgen von Gefäßerkrankungen, die unter den Folgeerkrankungen des Diabetes eine zentrale Rolle einnehmen.² Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), die durch eine mit dem Alter zunehmende Arteriosklerose der Beinarterien entsteht, verdient darunter eine besondere Aufmerksamkeit. „Heute leiden etwa 20 % aller über 65-jährigen Patienten in deutschen Hausarztpraxen an einer PAVK“, erklärt Prof. Dr. Erwin Blessing, Chefarzt am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach. „Bei Menschen mit Risikofaktoren wie Diabetes oder Rauchen beobachten wir diese Häufigkeit der Erkrankung jedoch bereits ab einem Alter von 55 Jahren.“ Während die Erkrankung im ersten Stadium noch symptomlos ist, ist das Stadium der Claudatio Intermittens (CI) durch eine vermehrte Einschränkung der schmerzfreien Gehstrecke bis hin zu Schmerzen in Ruhe gekennzeichnet. Im letzten Stadium, der Critical Limb Ischemia (CLI), ist die Durchblutung schließlich so gering, dass das beeinträchtigte Gewebe nekrotisch werden kann.³ „Obwohl die PAVK hinsichtlich Prävention und medikamentöser Therapie genauso behandelt werden sollte wie eine koronare Herzerkrankung, wird sie von Gefäßmedizinern und Allgemeinärzten jedoch leider immer noch unterschätzt“, so Blessing.
Hohes Amputationsrisiko durch diabetisches Fußsyndrom
Einer der wesentlichen Risikofaktoren für eine PAVK ist der Diabetes mellitus.² Hier treten Durchblutungsstörungen circa fünfmal häufiger auf als bei Gesunden, was vielfach in einem diabetischen Fußsyndrom (DFS) endet.¹ Dabei führen Schäden an den peripheren Nerven und der reduzierte Blutfluss dazu, dass Verletzungen an den Füßen schlechter wahrgenommen werden und auch schlechter von alleine abheilen. Werden sie nicht rechtzeitig bemerkt und behandelt, kann dies eine Amputation notwendig machen, was in Deutschland bei jährlich rund 40.000 Menschen mit Diabetes der Fall ist.¹
Vor diesem Hintergrund sind eine gute Prävention und ein regelmäßiges Monitoring der Beine und Füße essenziell. Kommt es dennoch zu symptomatischen oder kritischen Stenosen und kompletten Verschlüssen, haben sich interventionelle Maßnahmen wie die Implantation von Stents in die geschädigten Gefäße bewährt, die den Blutfluss unmittelbar normalisieren.¹ Bei Menschen mit Diabetes handelt es sich dabei jedoch häufig um eine Mehrstufen-PAVK mit langen, stark verkalkten Läsionen, die oft komplett verschlossen sind.¹ Blessing zufolge nehmen solche Läsionen immer mehr zu und gehören mittlerweile zum Tagesgeschäft, da die Patienten immer älter werden und die Häufigkeit des Diabetes ansteigt. „Im Gegensatz zu den Herzkranzgefäßen, müssen die hierbei verwendeten Stents zudem mit den Anforderungen durch die Bewegung der Beine, wie Muskel- und Gefäßkontraktionen zurechtkommen“, so der Experte. „Klassische Stents sind diesen Belastungen jedoch oft nicht gewachsen, so dass ihre Offenheitsrate bereits nach einem Jahr unter 70 % liegt und danach noch weiter abnimmt.“
Besondere Läsionen erfordern besondere Stents
Eine wichtige Therapieoption, vor allem bei komplexen Läsionen, ist die Behandlung der betroffenen Gefäße mit Stents wie z. B. den selbstexpandierenden Supera™-Stents von Abbott. Sie zeichnen sich durch ihre mimetischen Eigenschaften aus, die sie insbesondere auch für den Einsatz in Regionen mit hoher Druck- und Zugbelastung wie Oberschenkel und Kniegelenk, prädestinieren. Im Gegensatz zu klassischen Stents, werden sie nicht aus einer Nitinol-Röhre gelasert, sondern bestehen aus sechs miteinander verflochtenen Nitinol-Drähten. Hierdurch weisen sie eine hohe Biegsamkeit und Bruchsicherheit auf und können den Bewegungen der Oberschenkel- und der Kniearterie flexibel folgen ohne komprimiert zu werden, so dass selbst lange Verschlüsse mit gutem Ergebnis überbrückbar sind.³ ⁴ „Die Vorteile der Supera™-Stents im Bewegungssegment liegen auf der Hand, insbesondere bei stark verkalkten Läsionen, die hohe Anforderungen gegenüber radialen, also nach außen gerichteten Kräften mit sich bringen“, resümiert Blessing.
Der Nutzen der Supera™-Stents bei der PAVK aufgrund von Diabetes oder anderen Ursachen wurde in verschiedenen klinischen Untersuchungen belegt. So analysierte etwa das Leipziger Supera™-SFA-Register die Effizienz und Offenheitsrate der-Stents bei 107 PAVK-Patienten nach Implantation in die superfizielle Oberschenkelarterie. Bei 51,5 % der im Schnitt knapp 70-jährigen Teilnehmer lag dabei ein Diabetes vor. Andere häufig vorliegende PAVK-Risikofaktoren der Patienten umfassten Rauchen, Hypertonie, koronare Herzerkrankung und Hyperlipoproteinämie. Trotz der schwierigen Studienpopulation, die durch viele vollständige Verschlüsse, lange Läsionen und eine schwere bis kritische CLI zur Baseline charakterisiert war, betrug der Behandlungserfolg bei insgesamt 137 eingesetzten Stents 99 %. Nach 24 Monaten ergab sich eine primäre Offenheitsrate von 76,1 % sowie eine sekundäre Offenheitsrate von 91,9 % nach erfolgreicher Rekanalisierung. Der Bruch eines Supera™-Stents war bei keinem der 91 untersuchten Patienten im Röntgenbild nachweisbar.⁶
„Wir können die verstopften Gefäße heute zwar reparieren, letztlich aber nicht heilen“, bilanziert Blessing. „Daher müssen wir auch nach einem Eingriff auf die Mitarbeit des Patienten hinsichtlich Bewegung, Ernährung und Sport drängen, um die weiterhin bestehenden Risikofaktoren zu minimieren.“
Quelle: Pressemitteilung von Abbott