Seit dem 2. März steht Baqsimi® in Deutschland zur Verfügung. Das nasale Glukagon ist indiziert zur Behandlung schwerer Hypoglykämien bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 4 Jahren mit Diabetes mellitus.¹ Damit steht eine innovative, schnell und einfach anzuwendende Option¹ ², zur Verfügung, die auch von ungeschulten hilfeleistenden Personen leicht verabreicht werden kann.² ³
Schwere Hypoglykämien können jeden Menschen mit Diabetes treffen, der mit Insulin, Sulfonylharnstoffen oder Gliniden behandelt wird.⁴ Trotz intensiver Schulung und Beachtung aller Empfehlungen kann es zu Hypoglykämien kommen, die in seltenen Fällen auch schwer verlaufen können. Wie Prof. Thomas Danne, Hannover, im Rahmen einer Pressekonferenz von Lilly Deutschland erläuterte, können unbehandelte schwere Unterzuckerungen ernsthafte Konsequenzen wie Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle, Koma und Tod nach sich ziehen.⁵ Da sich Betroffene in einer solchen Situation nicht mehr selbst helfen können, sind sie auf die schnelle und gezielte Hilfe von Menschen aus ihrem persönlichen Umfeld angewiesen.
Therapielücke geschlossen
Danne zufolge waren vor der Einführung von Baqsimi nur Notfallkits mit injizierbarem Glukagon verfügbar, die jedoch selbst von geschulten Hilfspersonen in einer solchen Stresssituation häufig nicht korrekt angewendet werden.² ³ „Mit dem ersten nasal anwendbaren Glukagon kann diese therapeutische Lücke nun geschlossen werden“, so der Experte.
Das nasale Glukagon wird mittels eines Einzeldosisbehältnisses in ein Nasenloch verabreicht und passiv über die Nasenschleimhaut aufgenommen, wonach es innerhalb weniger Minuten im Blut nachweisbar ist. Das Behältnis enthält 3 mg eines Glukagon-Pulvers, das bei Raumtemperatur gelagert und so ständig mitgeführt werden kann.¹ Die einfache Anwendung¹ ² des nasalen Glukagons kann Danne zufolge dem Patienten und seinem Umfeld ein gutes Gefühl geben, auf die Situation vorbereitet zu sein.
Baqsimi enthält nur eine Einzeldosis Glukagon. Das Behältnis darf daher vor der Anwendung nicht probehalber entlüftet oder der Kolben gedrückt werden. Das Glukagon kann auch verabreicht werden, wenn der Patient an einem Schnupfen oder einer verstopften Nase leidet und auch, wenn gleichzeitig ein abschwellendes Nasenspray verwendet wurde, da dies keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik hat.¹
Verlässlicher Notfallplan gibt Sicherheit
Um Patienten und ihr persönliches Umfeld bei der Bewältigung schwerer Hypoglykämien zu unterstützen ist es wichtig, gemeinsam einen verlässlichen Notfallplan zu entwickeln. Menschen aus dem persönlichen Umfeld sollten bereits vor dem Auftreten eines Notfalls darüber informiert werden, wo das nasale Glukagon zu finden ist und wann und wie man es einsetzt.
Quelle: Pressemitteilung von Lilly Diabetes