Ein neues Weiterbildungskonzept für Diabetesassistentinnen und -assistenten sowie Diabetesberaterinnen und -berater bietet die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) an. Unter dem Begriff „Diabetesedukation DDG“ soll ein modernes, flexibles, modular und inhaltlich vertiefendes Curriculum den Kompetenzrahmen der Teilnehmenden erweitern, heißt es in einer Presseinformation der Fachgesellschaft. Gleichzeitig soll der neue Rahmenplan den aktuellen Bedürfnissen der Diabetesfachkräfte, der Arbeitgebenden und der Menschen mit Diabetes gerechter werden. Unter den geänderten politischen Rahmenbedingungen sei es ein weiteres Ziel, die Anerkennung der Diabetesfachkräfte in der gesundheitspolitischen Landschaft zu festigen.

Als Meilenstein bezeichnet Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland das neue Weiterbildungsmodell in einer Presseinformation der DDG. Der Vorsitzende des Ausschusses „Qualitätssicherung, Schulung & Weiterbildung“ (QSW) der DDG erklärt: „Es ermöglicht eine praxisnahe und umfassende Fortbildung, die den aktuellen Anforderungen gerecht wird und Diabetesfachkräften eine ganzheitliche Sichtweise auf den Diabetes mellitus ermöglicht." Dadurch würde nun eine bestmögliche Betreuung und Unterstützung für Menschen in diabetischer Stoffwechsellage gewährleistet.

Ab 2024 sei die Weiterbildung in 7 Modulen strukturiert. „Ein großer Vorteil ist, dass Diabetesfachkräfte künftig gemeinsam von Anfang an ausgebildet werden“, betont Diabetesberaterin DDG Ethel Narbei vom Ausschuss QSW der DDG. Während die Module 1 bis 3 zum Abschluss „Diabetesassistentin/-assistent DDG“ führen, können Teilnehmende ihre Weiterbildung durch die Module 4 bis 7, ergänzt durch ein Wahlpflichtmodul, weiter vertiefen und den Abschluss „Diabetesberaterin/-berater DDG“ erwerben.

DDG: mit flexiblen Modulen individuelle Bedürfnisse und gesundheitspolitische Anforderungen zusammenbringen

Die neustrukturierte Weiterbildung basiere inhaltlich auf einem überarbeiteten Lehrplan, der sowohl theoretische als auch praktische Anpassungen beinhaltet. Der stärkere Praxisbezug komme den Forderungen von Weiterbildungsstätten, Teilnehmenden und Arbeitgebenden entgegen. Die Teilnehmenden wählen nun einen Themenschwerpunkt in Form eines Wahlpflichtmoduls, bei dem besondere Patientengruppen im Mittelpunkt stehen, wie beispielsweise Kinder oder ältere und hochbetagte Menschen mit Diabetes mellitus.

Zudem wird das individuelle Arbeitsumfeld – stationär oder ambulant – noch besser berücksichtigt. „Die Praxisnähe und die Möglichkeit, spezielle Themenschwerpunkte zu wählen, sind für uns als Diabetesfachkräfte von unschätzbarem Wert. So können wir gezielt Handlungskompetenzen erwerben und auf die individuellen Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten eingehen und ihnen eine optimale Betreuung bieten“, führt Diabetesberaterin DDG Kathrin Boehm vom Ausschuss QSW der DDG aus.

Neu für Diabetesassistenz: stabiler Typ-1-Diabetes und Gestationsdiabetes

Neu sei auch, dass die Weiterbildung „Diabetesassistentin/-assistent DDG“ um die Themenschwerpunkte Typ-1-Diabetes und Gestationsdiabetes bei Patientinnen in stabiler Stoffwechsellage erweitert wird. Darin enthalten sind künftig 160 Stunden praktischer Bezug sowie 200 Stunden theoretischer Unterricht. Die Weiterbildung „Diabetesberaterin/ -berater DDG“ bleibt im Umfang nahezu gleich und setzt sich aus 520 Stunden Theorie und 560 Stunden Praxis zusammen. Zusätzlich wurden die Themen Digitalisierung, Diabetestechnologie und Telemedizin ins Curriculum aufgenommen.

Diabetesberatung: abrechnungfähiger Abschluss nach 3 Modulen

Laut Dr. Rebekka Epsch, Leiterin des Teams „Wissenschaft, Versorgung & Zertifizierung“ in der DDG Geschäftsstelle, wurde das neue Weiterbildungscurriculum sowohl seitens der Arbeitgebenden als auch der Kursteilnehmenden bereits sehr positiv aufgenommen. Besonders begrüßt werde, dass Diabetesberaterinnen und -berater bereits nach 3 Modulen mit der Diabetesassistenz einen abrechnungsfähigen Abschluss haben, die Erweiterung der Kompetenzen der Diabetesassistenz der Versorgungsrealität entspreche und die Aufbauqualifikation in allen 7 Weiterbildungsschwerpunkten absolviert werden könne. „Zukunftsorientiert und entlastend für die Kurteilnehmenden ist zudem, dass das Curriculum im „Blended Learning“-Format, also einer Kombination aus Präsenz- und Online-Schulung, konzipiert wurde“, ergänzt Diabetesberaterin DDG Angelika Deml vom DDG Ausschuss QSW.

Interessierte können sich ab sofort für die Kurse nach dem neuen Curriculum anmelden. Weitere Informationen zu den Angeboten der DDG zur Diabetesedukation sowie Anmeldemöglichkeiten sind unter www.ddg.info/diabetesedukation verfügbar.


Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft | Redaktion

Redaktion diabetologie-online
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