Bei der Behandlung älterer Patienten gilt aufgrund der häufig vorliegenden Multimorbiditäten die Maxime: Sicherheit ist besonders wichtig. In der aktuellen Version der FORTA-Liste werden DPP4-Hemmer (Gliptine) als einzige Gruppe der oralen Antidiabetika mit einer Kategorie-A-Empfehlung aufgeführt.
FORTA (Fit for the Aged) ist ein Medikamenten-Klassifikationssystem, das entwickelt wurde, um die Behandlung älterer Menschen zu optimieren. Die FORTA-Klassifizierung ist evidenzbasiert und „Real-Life“-orientiert, sie berücksichtigt Compliancefragen, altersabhängige Verträglichkeit und die Häufigkeit relativer Kontraindikationen.
DPP4-Hemmer (Gliptine) in Kategorie A eingeordnet
Die Einordnung in Kategorie A bedeutet, dass ein Arzneimittel in größeren Studien an älteren Patienten geprüft wurde und die Nutzenbewertung eindeutig positiv ist. In der aktuellen Version der FORTA-Liste werden in dieser Kategorie mit dem höchsten Empfehlungsgrad bei der Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes DPP4-Hemmer wie Sitagliptin aufgeführt.¹ Insulin, Insulinanaloga, Metformin und GLP1-Analoga gehören zur Kategorie B (= Wirksamkeit bei älteren Menschen nachgewiesen, aber Einschränkungen bezüglich Sicherheit und Wirksamkeit). In Kategorie C (= ungünstige Nutzen-Risiko-Relation für ältere Patienten) sind neuere Sulfonylharnstoffderivate, wie Glimepirid, Acarbose und SGLT2-Hemmer (Glinide) eingeordnet.
Damit sind laut FORTA-Liste Gliptine wie Sitagliptin für ältere Typ-2-Diabetiker besonders gut geeignet. Sie können unter Berücksichtigung der Nierenfunktion auch mit Metformin kombiniert werden, wenn eine Metformin-Therapie allein nicht ausreicht. Die glomeruläre Filtrationsrate muss laut FORTA-Liste über 45 ml/min liegen, bei Werten unter 60 ml/min muss die Dosis von Metformin reduziert werden. Bei Gewichtsverlust und Gebrechlichkeit ist Vorsicht geboten beim Einsatz von Metformin.
TECOS-Studie bescheinigt Sitagliptin Sicherheit auch in der Behandlung älterer Patienten
Die TECOS-Studie bietet das umfangreichste Datenmaterial zur Behandlung von älteren Patienten mit Sitagliptin.² Von 14.351 Patienten der TECOS-Studie waren 2004 (14%) mindestens 75 Jahre alt, 582 (4%) waren 80 Jahre und älter. Die Analyse zeigte, dass sich auch bei den älteren Patienten die Sicherheit von Sitagliptin nicht von Placebo unterschied. Dies wurde sowohl für den primären zusammengesetzten, kardiovaskulären Endpunkt (kardiovaskulärer Tod, nichttödlicher Myokardinfarkt, nichttödlicher Schlaganfall und Hospitalisierung aufgrund einer instabilen Angina pectoris) gezeigt als auch für den sekundären kombinierten kardiovaskulären Endpunkt, bestehend aus kardiovaskulärem Tod, nicht-tödlichem Myokardinfarkt und nichttödlichem Schlaganfall sowie Tod jeglicher Ursache oder Herzinsuffizienz. Die mit Sitagliptin erzielte Blutzuckerkontrolle war bei jüngeren und älteren Patienten ähnlich. Bei den älteren Patienten traten keine vermehrten Hypoglykämien, Stürze oder Knochenbrüche auf.
Quelle: Pressemitteilung von MSD
