Gabriele Müller-Hunold, Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie in der diabetologischen Schwerpunktpraxis in Grasleben, über ihre Erfahrungen mit der neuen Accu-Chek Care Diabetesmanagement-Plattform.
Wie setzen Sie Accu-Chek Care bei Ihnen in der Praxis ein?
Wir haben Accu-Chek Care als Pilotprojekt im März 2023 bei uns eingeführt. Mittlerweile ist die Software nicht mehr aus dem Praxisalltag wegzudenken, insbesondere, wenn es um die intensive Betreuung von Patient:innen in Einstellungs- und Umstellungsphasen geht. Aktuell begleiten wir mit der Plattform 54 Patient:innen bei ihrer Diabetestherapie, davon zu einem großen Teil Frauen mit Gestationsdiabetes.
Warum steht Gestationsdiabetes hier im Fokus?
Ein Grund ist der Bedarf an besonders engmaschiger Betreuung. Es gibt bei Schwangeren kaum Toleranz hinsichtlich abweichender Werte, da diese dem Fötus schaden können. Dazu kommt, dass diese Patientinnen etwa alle 14 Tage Kontrolltermine und bereits häufig mehrere Kinder haben. Dies kann in einer ländlichen Region wie unserer mit längeren Anfahrtszeiten zu einer logistischen und zeitlichen Herausforderung werden. Mit Accu-Chek Care haben wir jetzt die Möglichkeit, Patient:innen auch aus der Ferne zu unterstützen und zu entlasten.
Wie muss man sich das genau vorstellen?
Die Voraussetzungen sind eine unterschriebene Datenschutzerklärung und das Herunterladen der mySugr Tagebuch-App auf das Smartphone meiner Patient:innen. Dann müssen die Patient:innen uns nur noch die Freigabe in der App erteilen und wir können ganz einfach eine Verbindung mit der Accu-Chek Care Plattform herstellen. Von diesem Moment an habe ich in Echtzeit Zugriff auf die in der App dokumentierten Blutzuckerwerte, kann Abweichungen erkennen und Therapieanpassungen telefonisch oder über die integrierte Chatfunktion der Plattform besprechen. Manchmal melden sich Patient:innen auch von sich aus und bitten mich, einen Blick auf ihre Werte zu werfen.
Wie setzen Sie Accu-Chek Care sonst noch ein?
Ich nutze Accu-Chek natürlich auch für das klassische Arzt-Patienten-Gespräch bei mir in der Praxis. Durch die Anbindung an die mySugr App kann ich den Patienten bzw. die Patientin einfach per Mausklick auswählen, und schon bekomme ich einen ersten Überblick über die Werte im Zielbereich. Ergeben sich Hinweise auf Abweichungen, kann ich mir diese grafisch in Kurvenform oder als einzelne Werte genauer ansehen und direkt besprechen. Darüber hinaus haben Patient:innen die Möglichkeit, einzelne Werte zu kommentieren und beispielsweise auch Insulingaben zu dokumentieren – alles wertvolle Informationen, um den Therapieverlauf besser beurteilen zu können.
Wie profitieren Sie und Ihr Praxisteam?
Für uns bedeutet Accu-Chek Care eine deutliche Entlastung im Praxisalltag. Endlich bekommen wir die Werte unserer Patient:innen auf einem einheitlichen Weg und können direkt darauf zugreifen. Dadurch erreichen wir eine Zeitersparnis von drei bis fünf Minuten pro Patient:in, die wir in das persönliche Gespräch investieren können. Ich schätze es auch sehr, dass ich die Werte meiner Patient:innen kontrollieren kann, wenn ich beispielsweise auf einem Kongress bin. Dadurch bleibt mir bei meiner Rückkehr einiges an Stress erspart, den eine entgleiste Stoffwechsellage mit sich bringen kann. Besonders praktisch ist auch, dass ich Patientenberichte auch außerhalb der Praxis erstellen und später in die Praxissoftware einfügen oder ausdrucken kann.
Wie ist die Reaktion Ihrer Patient:innen?
Die meisten meiner Patient:innen sind begeistert, weil sie sich modern und individuell betreut fühlen. Durch die Kombination aus Accu-Chek Care und mySugr gibt es einen Austausch in beide Richtungen, der für Motivation sorgt und Unsicherheiten abbaut. Viele sind auch froh, dass sie ihre Werte nicht mehr per Hand dokumentieren müssen und haben sogar Spaß daran, mit der App zu arbeiten. Dadurch wird das Diabetesmanagement deutlich entspannter, was besonders während der Schwangerschaft von zentraler Bedeutung ist. All diese Faktoren tragen letztendlich zu einer stabileren Stoffwechsellage,weniger Entgleisungen des Blutzuckers und erhöhter Zufriedenheit der Patient:innen und Diabetes-Teams bei – und darum geht es ja am Ende des Tages.
Quelle: Pressemeldung Roche | Redaktion