„Suliqua® (30-60) – die Fixkombination iGlarLixi aus einem Basalinsulin (Insulin glargin 100 E/ml) und einem GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1-RA; Lixisenatid 33 μg/ml) – ist eine gute Option für Patienten mit Typ-2-Diabetes, die unter einem Basalinsulin (> 30 Einheiten/Tag) mit oralen Antidiabetika (basalunterstützte orale Therapie [BOT]) ihren HbA1c-Zielwert nicht erreichen. Die Verbesserung der glykämischen Kontrolle ist mit iGlarLixi ohne Zunahme von Hypoglykämien zu erreichen und kann einen günstigen Einfluss auf das Gewicht haben,“¹ erklärte Dr. Thorsten Siegmund, München, bei der virtuellen Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft 2020.

Siegmund ergänzte: „Patienten mit Typ-2-Diabetes, die von iGlarLixi profitieren können, sind in der Praxis leicht zu identifizieren: Ihr HbA1c liegt trotz einer BOT oberhalb des individuellen Zielwertes, gleichzeitig ist der Nüchternblutzucker-Wert akzeptabel bzw. es zeigt sich ein Glukoseanstieg über den Tag.“

Beitrag der pp-Blutzuckerwerte an der Dysglykämie nimmt zu

Trotz einer BOT erreichen Siegmund zufolge zahlreiche Patienten mit Typ-2-Diabetes nicht die notwendige glykämische Kontrolle: 24 Monate nach Beginn der Insulintherapie lag bei 67 Prozent der Patienten in Deutschland der HbA1c-Wert weiterhin > 7 Prozent.² Siegmund hob hervor: „Mit steigendem HbA1c nimmt der Beitrag postprandialer (pp) Blutzuckerwerte an der Dysglykämie zu.³ Es gilt daher, die erhöhten Blutzuckerwerte über den Tag zu senken.“⁴

In dieser Therapiesituation stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung – darunter die Umstellung auf die anspruchsvolle intensivierte Insulintherapie mit der Gabe von Basal- und Mahlzeiteninsulin (Basal-Bolus-Therapie) und die stufenweise Ergänzung der BOT um Mahlzeiteninsulin (BOTplus), mit der sich eine HbA1c-Senkung von etwa einem Prozent erreichen lässt.⁴ Eine vergleichbare Senkung des HbA1c lässt sich zudem mit der Kombination aus Basalinsulin und GLP-1-RA erreichen.⁴ „Bei der Behandlung mit einer Kombination von Basalinsulin und GLP-1-RA senkt das Basalinsulin den Nüchternblutzucker und der GLP-1-RA sorgt für eine verzögerte Magenentleerung und die Glättung postprandialer Glukoseexkursionen,“⁵ ⁶ ⁷ ⁸ so Siegmund.

Insulin glargin (100 E/ml) und Lixisenatid in der Praxis

Die Fixkombination iGlarLixi im (30-60)-Pen kann in Kombination mit Metformin ± SGLT-2-Inhibitoren bei Menschen mit Typ-2-Diabetes eingesetzt werden, die unter Metformin ± orale Antidiabetika und mindestens 30 Einheiten Basalinsulin keine zufriedenstellende Blutzuckerkontrolle erreichen.⁹ iGlarLixi wird einmal täglich in der Stunde vor der am besten geeigneten Mahlzeit – die zu Beginn der Therapie festgelegt wird – injiziert.⁹

„Vorteilhaft an iGlarLixi ist, dass es eine individuelle Einstellung entsprechend der Bedürfnisse des Patienten ermöglicht“, hob Siegmund hervor. Dabei erfolgt der Beginn der Therapie gemäß der Fachinformation immer mit 30 Dosisschritten pro Tag.¹ Die Dosierung erfolgt danach individuell auf Basis des klinischen Ansprechens, die Titration wird anhand des Insulinbedarfs des Patienten vorgenommen.⁹ Der in Deutschland verfügbare olivfarbene Pen ermöglicht Tagesdosen von 30 bis 60 Einheiten Insulin glargin und 10 bis 20 Mikrogramm Lixisenatid.⁹

Effektivere HbA1c-Senkung

Basis der Zulassung von iGlarLixi war unter anderem die randomisierte, kontrollierte LixiLan-L-Studie. Sie verglich das Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil von iGlarLixi mit dem von Insulin glargin (100 E/ml) jeweils zusätzlich zu einer Metformin-Therapie. Eingeschlossen waren über 700 erwachsene Patienten mit Typ-2-Diabetes, die unter einer BOT über mindestens sechs Monate keine zufriedenstellende glykämische Kontrolle erreichten (HbA1c zwischen 7,5 Prozent und 10 Prozent). In einer sechswöchigen Run-in-Phase erfolgte die Einstellung auf einen Nüchternblutzucker-Zielwert zwischen 80 bis 100 mg/dl (4,4 bis 5,6 mmol/l), anschließend wurden die Patienten, deren Nüchternblutzucker ≤ 140 mg/dl lag bei einem HbA1c von 7-10 % auf iGlarLixi umgestellt oder die Behandlung mit Insulin glargin (100 E/ml) fortgesetzt.¹

Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt: Nach 30 Wochen profitierten Patienten unter iGlarLixi von einer signifikant stärkeren Senkung der HbA1c-Werte im Vergleich zu Insulin glargin 100/ml (p < 0,0001), beide mit Metformin gegeben. Unter iGlarLixi erreichten außerdem signifikant mehr Patienten einen HbA1c-Wert von unter 7 Prozent als unter Insulin glargin (100 E/ml) ohne GLP-1-RA (54,9 Prozent vs. 29,6 Prozent; 95%-Konfidenzintervall 18,9 bis 32,1; p < 0,0001).¹ Siegmund betonte: „Darüber hinaus reduzierte iGlarLixi plus Metformin den Blutzuckerwert 2 Stunden nach einer Testmahlzeit im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml plus Metformin signifikant effektiver und verbesserte das 7-Punkte-Blutzucker-Tagesprofil, insbesondere in der Zeit vom Frühstück bis zum Zubettgehen.“¹

Subgruppenanalysen zeigten darüber hinaus, dass die stärkere Wirkung der Kombination auf die glykämische Kontrolle praktisch unabhängig vom Ausgangs-HbA1c, dem Body-Mass-Index (BMI) sowie der Diabetesdauer zu Studienbeginn war.¹⁰ Auch die unter iGlarLixi plus Metformin zu verzeichnende leichte Gewichtsabnahme war nicht vom Ausgangs-HbA1c, dem Ausgangs-BMI oder der Diabetesdauer abhängig.¹⁰ Die Inzidenz sowie die Rate an Hypoglykämien waren unter beiden Therapieoptionen vergleichbar.¹


Literatur
1. Aroda VR et al. Diabetes Care 2016;39:1972-80
2. Mauricio D et al. Diabetes Obes Metab 2017;19:1155-64
3. Monnier L et al. Diabetes Care 2003; 26:881-5
4. Siegmund T. Diabetes Therapieregister. Lehmanns Media Verlag, 3. Auflage 2016. ISBN 978-3-386541-839-5
5. Balena R et al. Diab Obes Metab 2013;485-502
6. Wang Z et al. Diab Care 2010;1555-60
7. Baggio LL, Drucker DJ Gastroenterol 2007;132:2131-57
8. Holst JJ et al. Physiol Rev 2007;87:1409-39
9. Fachinformation Suliqua®, Stand Juli 2020
10. Wysham C et al. Diabetes Obes Metab 2017;19:1408-15


Quelle: Pressemitteilung von Sanofi