Die Vorstellungsreihe der Kuratoriumsmitglieder der VDBD AKADEMIE wird mit Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe fortgesetzt. Er hat seit 2003 den Lehrstuhl für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie an der Ruhr-Universität Bochum inne. Seitdem ist er auch Klinikdirektor des Diabeteszentrums am Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen. Der wissenschaftliche Fokus von Prof. Tschöpe liegt in der Diagnostik der Thrombophilie bei vaskulären Risikopatienten, der Gefäßprävention sowie im Bereich der nicht-invasiven Gefäßdiagnostik. Schwerpunkte seiner klinischen Arbeit sind Hormon- und Stoffwechselerkrankungen und deren Komplikationen, degenerative Gefäßerkrankungen und Versorgungsforschung. Neben seinem Amt als Vorsitzender der Stiftung DHD (Der herzkranke Diabetiker) engagiert sich Prof. Tschöpe in verschiedenen Organisationen, z.B. als stellv. Vorsitzender im Lenkungsausschuss der Akademie für medizinische Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe und Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen- Lippe.

Ihre Expertise beschrieben in einem Tweet…
Diabetologie – Endokrinologie –Outcome – Evidenz – Patientennutzen – Interdisziplinarität – Gesundheitsmanagement #Herz und Diabetes/ Diabetes und Herz #herzkranke Diabetiker #vaskuläre Komplikationen #Herzinsuffizienz #Multimorbidität

Welchen Menschen würden Sie gerne kennenlernen?
Namentlich keine bestimmte Person. Mich begeistern Menschen mit Visionen, die danach streben, Ziele umzusetzen. Ich treffe mich auch gern mit Menschen, die salopp ausgedrückt das Herz am richtigen Fleck tragen.

Was ist Ihnen in Ihrem Arbeitsalltag besonders wichtig?
Authentizität – Lösungsorientierung – Blick über den Tellerrand– Verlässlichkeit – Respekt – Fairness

Was ist aus Ihrer Sicht in den nächsten 5 Jahren die größte Herausforderung in der Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus?
Digitalisierung und Algorithmisierung so zu konfigurieren, dass medizinische und ethische Standards nicht verloren gehen. Eine Herausforderung seit Jahrzehnten ist, dass Menschen mit Diabetes in der Komplexität ihrer Krankheitsentitäten behandelt werden, also nicht mit dem Fokus auf ein Problem, sondern mit Blick auf die Summe der Erkrankungen und der bestmöglichen Prognose für Patienten. Das bleibt auch künftig die große Herausforderung.

Was wären Sie, wenn Sie kein Arzt wären?
Vermutlich Philosoph. Medizin als naturwissenschaftliches Fach ist davon aber nicht komplett entfernt. Ärztliches Handeln beruht ja auf Ethik, Humanität und Philosophie. Nur mit genuinem Interesse am Mitmenschen, Urteilskraft, Entscheidungsvermögen, Einfühlungsvermögen, Intuition und ärztlichem Ethos kann man guter Mediziner werden.


Autor:
Matthias Heinz
Redaktion Diabetes-Forum
Verlag Kirchheim & Co GmbH
Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 14, 55130 Mainz
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90


Erschienen in: Diabetes-Forum, 2022; 34 (11) Seite 38