Die diatec fand vom 26. – 28.01. in Berlin statt: alles rund um Diabetestechnologie, aus Theorie und Praxis! Wir haben live von dort berichtet - den Newsticker gibt es hier zum Nachlesen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 15:45 Uhr +++
Nach noch ein paar wilden Thesen und bunten Hoffnungen endet die diesjährige diatec. Heute Abend und morgen den ganzen Tag geht es mit dem Diabetes- und Technologie-Event für Menschen mit Diabetes weiter. Auch von dort werden wir natürlich live berichten - auf diabetes-online.de geht es dann ab morgen um zehn Uhr weiter mit dem Liveticker vom t1day!
+++ Berlin, 28.01.2023 | 15:38 Uhr +++
Weitere magische Glaskugelmomente: Sensoren werden viel günstiger und kosten nur noch 10 Cent für einen 14-Tages-Sensor! Und wir haben Smart-Insuline und Möglichkeiten der nicht-invasiven Glukosemessung.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 15:35 Uhr +++
Minvera McGonagall (Sandra Schlüter) sieht in ihrer Glasgkugel eine digitalisierte Praxis, in der man keine Computerbildschirme mehr braucht, sondern die Daten anders darstellen und mit ihnen interagieren kann - und in der alle Patienten immer ihre Daten online haben und damit arbeiten!
+++ Berlin, 28.01.2023 | 15:33 Uhr +++
Dumbledore (Lutz Heinemann) sieht in der Kugel für 2040 ganz viel engagierten Nachwuchs, der Medizin studiert und dann die Hausarztpraxen aber auch die diabetologischen Schwerpunktpraxen übernimmt - Hagrid ist mit Feuer und Flamme dabei. Man darf ja träumen!
+++ Berlin, 28.01.2023 | 15:32 Uhr +++
Hagrid (Andreas Thomas) sieht in seiner Glaskugel Systeme mit einer potenten KI, in der Glukose-, Insulin-, und weitere Gesundheitsdaten vernetzt analysiert werden und mit Empfehlungen und Handlungsansätzen sowohl an den Patienten und das Behandlungsteam geschickt werden.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 15:28 Uhr +++
Korrektur: den Ausblick in die Zukunft präsentieren (mit rutschendem Fake-Bart) drei Harry-Potter-Gestalten mit Wahrsage-Fähigkeit (Minerva McGonagall, Dumbledore und Hagrid) und einer leuchtenden Kristallkugel - doch davor gibt es noch ein großes Dankeschön an das Team hinter den Kulissen. So eine Konferenz ist viel Arbeit und Vorbereitung, locker ein ganzes Jahr im Voraus. Danke!
+++ Berlin, 28.01.2023 | 15:15 Uhr +++
Nach der letzten Kaffeepause gibt es gleich noch einen kurzen Abschlussvortrag von Sandra Schlüter und Lutz Heinemann mit einem Ausblick in die Zukunft.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 15:10 Uhr +++
Smartphone Apps können klinisch wirksam sein, der Effekt ist vielfach nachgewiesen. Wichtig zu beachten: nicht jeder wird sie nutzen, Datenschutz und Intransparenz mit Blick auf Datennutzung ist ein Thema. Das Medizinproduktegesetzt stellt vielfach eine Hürde da, die Zunahme der Werbung ist für Nutzende problematisch, aber es gibt hier große Chancen für die Zukunft.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 15:08 Uhr +++
Beispiele für medizinische Apps: mebix, my Dose Coach und natürlich die verschiedenen Apps zum Auslesen von CGM-Systemen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 15:05 Uhr +++
Kurvorstellung von DiGAs in den Bereichen Typ-2-Diabetes und Adipositas, es gibt je Bereich nur zwei Apps. Deren Aufnahme ins DiGA-Verzeichnis ist größtenteils bisher erst einmal vorläufig. Dann gibt es noch medizinische Apps, die auch Funktionen für Menschen mit Typ-2-Diabetes haben.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 15:01 Uhr +++
Was sind DiGAs? Digitale Gesundheitsanwendungen, Medizinprodukte, in der Regel mit niedrigem Risiko, CE-Zertifiziert, können verordnet werden und müssen zwingend nachweislich einen positiven Effekt haben.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 15:00 Uhr +++
In mehren Studien von Eberle und Kolleg*innen zeigen sich signifikante Verbesserungen des HbA1c-Wertes über verschiedene Diabetes-Typen hinweg, insbesondere bei Typ-2-Diabetes und in der Schwangerschaft.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:55 Uhr +++
Wie viel werden Diabetes-Apps aktuell verwendet? 2022 gab es etwa 60 Millionen Downloads von Diabetes-Apps (im Vergleich zu etwa 10 Millionen im Jahr 2015). Allerdings ist es häufig so, dass eine Person mehrere Apps nutzt - angenommen es sind fünf pro Person, wären das 10 Millionen Menschen mit Diabetes, die Apps nutzen, also nur ein verschwindend geringer Anteil aller Menschen mit Diabetes weltweit.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:50 Uhr +++
Erst einmal eine Begriffsklärung: Gesundheits-Apps versus Medizin-Apps versus Apps als Medizinprodukt. DiGAs sind Teil der Medizinprodukte-Apps.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:47 Uhr +++
Das war die perfekte Überleitung zum nächsten Vortrag von Claudia Eberle: DiGAs und med. Apps aus dem Bereich Self-Care, Technologie und Digitalisierung
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:45 Uhr +++
Eine Metaanalyse zeigt: digitale Lebensstilinterventionen funktionieren, Nutzende nehmen 3-8% an Gewicht ab, und die Programme funktionieren besser, wenn es auch eine menschliche Komponente gibt, also wenn beispielsweise persönliches Coaching im Rahmen der Intervention möglich ist.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:42 Uhr +++
Wie kann ein solches Programm aussehen? Bernd Kulzer präsentiert das Beispiel von Lark Health in den USA. Die Teilnehmenden haben beispielsweise 24/7 die Möglichkeit, einen Coach zu kontaktieren. Sie können auf 26 integrierte Lektionen teilnehmen, es gibt die Möglichkeit zur Spracheingabe und automatischem Erkennen von Nahrungsmitteln, sowie eine Integration von Bewegungs- und Schlafdaten aus anderen Apps auf dem Mobiltelefon. Hier und mit Hilfe anderer Apps wird eine Gewichtsabnahme von 4-5% im Durchschnitt beobachtet, die Teilnehmenden erleben also einen großen Erfolg ihres Engagements.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:38 Uhr +++
Beispiel aus Großbritannien: Das Programm "Healthier You" - das digitale Angebot wird tendenziell von einer etwas jüngeren Zielgruppe genutzt und Menschen, die daran teilnehmen, nehmen mit noch größerem Erfolg teil als die, die die Face-to-Face Angebote wahrnehmen. Die Teilnehmenden verlieren etwa 4% ihres Körpergewichts. Ähnliche Ergebnisse gibt es auch für ein strukturiertes Diabetes-Präventions-Programm in den USA.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:35 Uhr +++
Aus gesundheitsökonomischer Perspektive ist es sinnvoll, all diesen Menschen bei der Gewichtsreduktion zu unterstützen - Folgeerkrankungen sinken, Menschen bleiben im Job, und nicht zuletzt verbessert sich die Lebensqualität und psychologische Belastungen gehen zurück. Bei Menschen mit Prädiabetes bleibt die beta-Zell-Funktion deutlich länger erhalten, sie haben längere Zeit komplett ohne Diabetes und damit auch weniger Folgeerkrankungen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:30 Uhr +++
Lebensstilinterventionen wären für rund 24 Millionen Menschen in Deutschland relevant (etwa 11 Millionen, die schon Typ-2-Diabetes haben und 13 Millionen mit Prädiabetes, siehe Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2023) und durch die Leitlinien eigentlich indiziert. Das wäre mit persönlicher Betreuung über ein ganzes Jahr hinweg (wie vorgesehen) nicht zu schaffen. Hier haben digitale Lösungen ein großes Potential.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:27 Uhr +++
Dieser Nachmittag ist nochmal eine Tour de Force durch verschiedene Aspekte rund um Typ-2-Diabetes und Technologie. Nun spricht Bernd Kulzer über Digitale Lebensstil-Modifikationen .
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:25 Uhr +++
Auch für Menschen mit Typ-2-Diabetes, die smarte Systeme zur Insulingabe nutzen möchten, ist Interoperabilität ein zentraler Aspekt - es muss möglich sein, den Pen oder die Pumpe der Wahl mit dem Sensor oder Blutglukosemessgerät der Wahl gemeinsam zu nutzen und die Daten aus beiden Systemen zu integrieren.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:21 Uhr +++
Julia Mader: Insulinpumpen alleine, ohne Kopplung mit Sensor, bringen keinen großen Vorteil mehr gegenüber der Basis-Bolus-Pen-Therapie.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:20 Uhr +++
In der Ambulanz in Graz gibt es nur extrem wenige Patienten mit Typ-2-Diabetes, die auch ein AID-System verwenden - darunter beispielsweise Menschen, die in der Automobilindustrie Schicht arbeiten und entsprechend schlecht während der Arbeit Blutglukosekontrollen durchführen können.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:19 Uhr +++
Welche Lösungen gibt es bisher zum Tracking von Insulingaben? SmartPens (Mehrweg mit Insulinpatronen), Smart Caps und natürlich Insulinpumpen (sei es mit oder ohne Schlauch).
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:17 Uhr +++
Was bringt uns ein solches Tracking? Ganz vorne rangiert die Datenintegration (Insulin, Glukosewerte, Sport, Nahrung) und entsprechende Möglichkeiten zur Analyse in einer Software - das ist komfortabler und genauer als ein selbst erstelltes Diabetestagebuch. Bessere Daten, bessere Analysen, bessere Ansatzmöglichkeiten zur Lebensstilmodifikation oder Veränderung der Behandlung für bessere klinische Outcomes.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:14 Uhr +++
Warum Insulingaben tracken? Weil selbst ein oder zwei verpasste Bolusdosen zu einer Erhöhung des HbA1c-Werts um ca 0,4% führen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:10 Uhr +++
Nun auf der Bühne: Julia Mader von der Universität Graz zu Insulinapplikation mit SmartPens, Pumpen und Patchpumpen – ein Überblick .
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:06 Uhr +++
Spannende Perspektive: nichtinvasive Glukosemessung. Aktuell sind die Geräte noch zu groß für den Alltag, aber es sind Systeme in der Entwicklung, die schon eine akzeptable Genauigkeit aufweisen (Pleus et al. 2020).
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:05 Uhr +++
Aktuell ist CGM für alle noch zu teuer, deswegen braucht es gute Entscheidungswege, wer wann für wie lange CGM-Sensoren nutzen sollte und für wen sie die Krankenkassen übernehmen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:03 Uhr +++
Wesentlich ist für alle Menschen, die ein CGM nutzen, eine gezielte strukturierte Schulung, die bei der Interpretation und konstruktiven Nutzung der CGM-Daten hilft, damit Patienten dann auch in der Lage sind, ihr Verhalten anzupassen und dadurch Glukoseschwankungen zu reduzieren.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 14:02 Uhr +++
In Deutschland geht der Trend der Leitlinien für Sensorindikationen nach Therapie anstelle von Diabetes-Typ. Als problematisch hebt Guido Freckmann hervor, dass Blutglukosemessung auch bei der intermittierenden Nutzung von CGM nicht mehr vorkommt - aber in der Praxis noch immer gebraucht wird.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 13:59 Uhr +++
Eine aktuelle Studie zeigt, dass strukturierte, konsistente Verwendung von Glukosedaten kommt Patienten mit Typ-2-Diabetes zu Gute, der HbA1c-Wert sinkt in der Versuchsgruppe auf ca 7%, es gibt keinen signifikanten Unterschied zwischen Blutglukosemessung und Sensorglukosemessung (Bergenstal et al. 2022).
+++ Berlin, 28.01.2023 | 13:59 Uhr +++
Eine aktuelle Studie zeigt, dass strukturierte, konsistente Verwendung von Glukosedaten kommt Patienten mit Typ-2-Diabetes zu Gute, der HbA1c-Wert sinkt in der Versuchsgruppe auf ca 7%, es gibt keinen signifikanten Unterschied zwischen Blutglukosemessung und Sensorglukosemessung (Bergenstal et al. 2022).
+++ Berlin, 28.01.2023 | 13:57 Uhr +++
Auch Patienten ohne Insulintherapie können durch den intermittierenden Einsatz von CGM-Systemen profitieren, wenn sie aktiv mit den Daten arbeiten und/oder in der Nutzung und der Arbeit mit den Daten aktiv begleitet werden.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 13:55 Uhr +++
Regelmäßige Blutglukosekontrollen für Patienten mit Typ-2-Diabetes können sinnvoll sein, wenn sie mit entsprechenden Schulungen (wie z.B. vom VDBD) einhergeht und systematisch und strukturiert erfolgt und die Ergebnisse auch ausgewertet werden.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 13:52 Uhr +++
Kleiner Service-Hinweis: Die aktualisierten Kurzprofile der AID-Systeme sind jetzt auf der AGDT Homepage verfügbar!
+++ Berlin, 28.01.2023 | 13:50 Uhr +++
Wir starten in den dritten und letzten Symposiums-Block und richten nun den Blick auf Diabetestechnologien bei Menschen mit Typ-2-Diabetes. Es startet Guido Freckmann mit einem historischen Überblick: Glucosemessung bei Diabetes Typ 2 – von SMBG über GCM zur nicht-invasiven Messung.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:45 Uhr +++
Zum Abschluss unterstreicht Norbert Hermanns, wie wichtig die Wertschätzung für die Patienten ist, gerade auch für die Leistung, so lange mit Typ-1-Diabetes zu leben und ihren Alltag Tag für Tag zu managen - ein schönes Schlusswort für ein spannendes Seminar, wie Fachpersonal und Patient*innen damit umgehen können (und sollten), wenn die Technik oder auch einfach der Zucker nicht rund läuft.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:40 Uhr +++
Noch ein Ansatz um mit der Hypo-Angst umzugehen: eine kontrollierte Hypo einleiten, in der Praxis oder der Klinik, mit genügend schnellwirksamer Glukose. Ein Stück weit ginge das auch mit einem simulierten System, aber der Effekt der eigenen Erfahrung wäre sicher größer.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:38 Uhr +++
Drei Stränge an Ideen und Ansatzpunkten kristallisieren sich heraus:
1. Vertrauen ins AID-System stärken,
2. Subjektive Wahrnehmung oder Angst abgleichen mit dem, was real passiert, und
3. Erwartungshaltungen (von Arzt- und Patientenseite) klären.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:33 Uhr +++
Was sagt man einem Patienten mit AID-System ohne Hypos, der aber trotzdem starke Hypo-Angst empfindet? Wir müssen besser darin werden, zu lernen und die Patienten dabei zu unterstützen, den Systemen zu vertrauen. Viele Patienten fokussieren erstmal auf die negativen als auf die positiven Ergebnisse. Wie kann man da unterstützen? Wie kann man auch die subjektive Wahrnehmung mit den objektiven Messwerten in Einklang bringen?
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:31 Uhr +++
Der nächste Fall: Ein älterer Patient, 50 Jahre, seit 40 Jahren Typ-1-Diabetes, HbA1c-Werte zwischen 6 und 7% und früher viele Hypos, seit einem Jahr mit AID-System versorgt und objektiv ohne Hypos, aber mit hoher empfundener Belastung durch Sorgen um Hypoglykämien - Was sagen Sie zu diesem Patienten?
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:30 Uhr +++
Auch eine wichtige Erkenntnis: Es gibt unterschiedliche (Typen von) Patienten und nicht immer harmoniert es gleichermaßen zwischen Diabetesteam (oder einzelnen Personen im Diabetesteam) und dem jeweiligen Patienten. Manchmal mag es auch Sinn machen, eine*n Kolleg*in hinzuzuziehen und damit auch andere Gesprächspartner anzubieten.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:25 Uhr +++
Grundsätzlicher Konsens: Fokus auf die Ressourcen des Patienten und die Dinge, die ihn offensichtlich interessieren. Norbert Hermanns fasst zusammen: Eine Schulung könnte wirklich notwendig sein, denn vermutlich wurden seine Eltern geschult, aber vielleicht hat er selbst noch keine strukturierte Schulung mitgemacht. Abgesehen von einem solche strukturierten Programm, kann man auch den Patienten selbst zum Experten machen und ihn bitten, seine Glukosedaten zu erklären, sei es für einen Vortrag oder in der Sprechstunde.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:20 Uhr +++
Wie kann eine Schulung für solche Patienten attraktiv sein, wie könnte man den Patienten dafür interessieren, sich mit seinen Werten anders auseinanderzusetzen? Eine Peergroup mit ähnlichen Erfahrungen, eine persönliche Motivation wie die vom jungen Mann geplante Alpenüberquerung, ein re-Appraisal der Glukosewerte als "Biofeedback", wie auch bei Nicht-Diabetikern.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:15 Uhr +++
Weiter zum gerade präsentierten Fallbeispiel: Der Mismatch zwischen empfundener Hypo-Belastung und gemessenen Hypos kann auch an abgeschalteten Alarmen liegen. Aussage aus dem Plenum: Der junge Mann würde von einer Schulung profitieren, er ist kürzlich aus der Kinder-Diabetologie in die Erwachsenen-Diabetologie gewechselt und ist nun in einem neuen System, sowohl innerhalb der Diabetologie als auch in seinem Leben: vielleicht ein Auszug von zu Hause, Ausbildung oder Studium, Berufsstart.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:12 Uhr +++
Norbert Hermanns präsentiert Fallbeispiele, in denen die Arbeit besonders herausfordernd ist: Ein junger Mann (21 Jahre) mit einem HbA1c-Wert von unter 7%, einer TIR in 80%, Time above Range 11%, aber auch 9% im Hypo-Bereich. Er hat über 11 Tage hinweg seine Belastung durch Hypos dokumentiert. Es zeigt sich, dass in den ersten Tagen seine empfundene Hypo-Belastung am höchsten ist, wenn er sehr wenige Hypos hat, an Tagen mit mehr Hypos ist sie niedriger, an einem anderen Tag mit wenig Hypos ist aber auch die empfundene Belastung niedrig. Was kann das erklären, was wäre für ihn ein guter Zugang, seine Zeit in Hypoglykämien zu reduzieren?
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:07 Uhr +++
Ein Plädoyer für (Re-)Appraisal: Wie interpretiere ich meine Glukosedaten, was kann ich tun, um sie dahin zu beeinflussen, wo ich sie gerne hätte, wie vermeide ich eine Ermüdung durch als schlecht empfundene (oder auch geframte!) Glukoseergebnisse? Darüber reden und die Werte in einen Kontext setzen, gemeinsam in der Beratung neue Motivation finden!
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:06 Uhr +++
Kontext und individuelle Verläufe sind wichtig - auch eine TIR von 36% hat ihre Gründe und kann funktional sein, auch wenn sei auf Dauer natürlich physiologisch nicht gesund ist.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:05 Uhr +++
Wie bewerten Menschen mit Diabetes unterschiedliche Ergebnisse im Glukosemanagement? Zum Beispiel eine Time in Range von 76% vs. eine Time in Range von 81%? Das kommt ganz darauf an - beides sind objektiv gute Ergebnisse, aber wer an TIRs im Bereich von über 80% gewöhnt ist, der findet die 76% vielleicht weniger gut, wer eher bei 60% TIR liegt, freut sich über die 76%.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 12:00 Uhr +++
Hallo aus der Session: Ecken in der Kurve – wenn Technologie nicht die gewünschten Ergebnisse liefert (Lilli Priesterroth und Thomas Kubiak). Unruhige Glukosekurven stehen immer in einem Kontext - Menschen mit Diabetes entscheiden immer abhängig von der Situation, in der sie sich gerade befinden, wie sie auf ihre Glukosewerte reagieren. Bei kontinuierlichen Daten aus CGM-Sensoren gibt es eine neue Herausforderung: ständig habe ich Informationen und muss reagieren oder mich davon abhalten, zu reagieren.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 11:20 Uhr +++
Hier geht es um glooko-spezifische Details, deswegen wird der Liveticker gerade etwas stiller - mehr dann wieder ab 11:50 nach einer kurzen Wechselpause aus der Session Ecken in der Kurve – wenn Technologie nicht die gewünschten Ergebnisse liefert (Lilli Priesterroth und Thomas Kubiak).
+++ Berlin, 28.01.2023 | 11:05 Uhr +++
Der Teufel steckt im Detail: wie bekomme ich meine Patientendaten ins System, wie suche ich nach Namen in unterschiedlichen Schriftsystemen (Chinesisch, Arabisch, Russisch beispielsweise), was passiert bei Gerätewechseln, wann und wo laden die Patienten ihre Daten hoch (oder auch nicht)?
+++ Berlin, 28.01.2023 | 10:58 Uhr +++
Wie ist der Fluss in der Datenanalyse? In der AGP-Fibel ist ein Analysefluss vorgeschlagen, der sich natürlich anpassen lässt. Wichtig ist, sich auf einen klaren Ablauf zu einigen, der innerhalb der Praxis konsistent ist und an den sich sowohl das Team als auch die Patient*innen gewöhnen und entlanghangeln können.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 10:55 Uhr +++
Unsere Community auf Instagram hat entschieden: während der nächsten Workshop-Session mit acht parallelen Sitzungen berichten wir aus dem Workshop Ecken in der Kurve – wenn Technologie nicht die gewünschten Ergebnisse liefert (Lilli Priesterroth und Thomas Kubiak).
+++ Berlin, 28.01.2023 | 10:45 Uhr +++
Zu klären sind natürlich Anforderungen, Ist-Zustand, Motivation und Kenntnisse sowie technische Voraussetzungen sowohl beim Diabetesteam in der Praxis als auch bei den Patienten, die unterschiedliche Systeme nutzen, aus denen Daten in eine große Auswertungssoftware fließen sollen. Es werden Absprachen gebraucht, wer was wann wie hochlädt oder zur Verfügung stellt, denn es ist wichtig, mit den detaillierten Daten interagieren zu können um zu verstehen, was los ist und wo Ansatzpunkte sind, um den Patienten zu helfen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 10:40 Uhr +++
Ein echtes Problem im Moment: der Datenupload dauert teils sehr lang - so lang, dass sogar die Fußball-Smalltalk-Themen ausgeben ;)
+++ Berlin, 28.01.2023 | 10:35 Uhr +++
In der Session, aus der ich berichte, geht es um Daten und Datenmanagement - Sandra Schlüter moderiert die Sitzung. Was brauchen wir, damit ein Datenanalysesystem gut funktioniert? Wie müssen Daten aussehen, wie müssen sie dargestellt werden, damit wir davon profitieren können? Vorschläge aus dem Plenum:
Eine Software, in der alle Informationen zusammenfließen.
Die Möglichkeit, die Anzeige anzupassen.
Neue Geräte integrieren, damit die Software nicht obsolet ist, sobald es neue Geräte ist.
Datensicherheit, DSGVO.
Integration auch anderer klinischer Informationen wie zum Beispiel Blutdruckwerte, Gewicht, usw.
Ein System, das die Analyse mit unterstützt, Muster erkennt und Ansatzpunkte vorschlägt - ein System, das die Datenflut vorstrukturiert.
Noch mehr Unterstützung, damit der Datenupload für die Patienten problemlos läuft - es muss Support von der Software geben.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:56 Uhr +++
Hier geht's gleich in die erste Kaffeepause, wir melden uns danach wieder aus den nächsten Sessions.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:55 Uhr +++
Wie viel wissen die Patienten, wie viel die Behandelnden, wer ist wie gut geschult und wie viel Arbeit ist da noch zu tun? Oliver Schubert-Olesen stellt schön dar, wie viel Aufwand das Erlernen der verschiedenen AID-Systeme auch für Diabetesteams bedeutet, wie viel Zeit und Energie dazu vonnöten sind. Die Interpretation der AID-Daten ist ebenfalls ein großes, wichtiges Thema, ebenso natürlich wie Erwartungsmanagement bei den Nutzenden. Wir wollen einen ganzen Blumenladen an CGM, Pumpen und AID-Systemen, um das Passende für alle Patient*innen zu finden.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:52 Uhr +++
Die aktuellen D.U.T.-Daten zeigen, dass 26,5% der Menschen, die für ein AID-System geeignet wären, lehnen diese ab - aber wen halten wir eigentlich für geeignet für ein AID-System? Es gibt viele Menschen, die jahre- und jahrzentelang gelernt haben, dass sie immer alles wissen und ihren Zucker managen müssen und entsprechend auch beim AID-System immer alles wissen und verstehen wollen. Für sie wird ein solcher Umstieg besonders schwierig.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:50 Uhr +++
Erstes Fazit: Diabetestechnologie steigert bei einigen Erwachsenen die Lebensqualität, aber natürlich gibt es auch Nutzungsabbrecher. Ein Grund kann der Arbeitsaufwand im Umgang mit einem hybriden AID-System zu sein. CGMs, Pumpen oder AID-Systeme werden oft als unangenehme Erinnerung an Diabetes wahrgenommen und deswegen nicht gewählt, denn das würde die Lebensqualität einschränken. Hier noch eine weitere Studie dazu, was Diabetsteams dazu so denken: Tanenbaum et al. 2017
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:42 Uhr +++
Wenn es um Lebensqualität und Technologie geht, stellen sich erst einmal mehrere Fragen: Welche Technologien sind eigentlich gemeint? Welche Aspekte der Lebensqualität stehen im Fokus? Was ist für wen wichtig? Technik muss zuverlässig laufen und an die individuelle Situation anpassbar sein (kein Mensch braucht um drei Uhr nachts einen Alarm, dass in 12 Stunden der Sensor gewechselt werden muss).
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:40 Uhr +++
Den Abschluss des Symposiums macht Oliver Schubert-Olesen: Steigert Diabetes-Technologie die Lebensqualität bei Erwachsenen mit Diabetes - oder gibt es Nutzungsabbrecher? Wie er sagt: ganz schön schwierig, hier nach Simone von Sengbusch auf der Bühne zu sehen, so viele Lacher und so viel Applaus gab es bisher während dieser Konferenz noch nicht.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:38 Uhr +++
CGM: Optionen für höhere Lebensqualität (eine kleine Auswahl):
klein und flach
vorgefertigte, hypoallergene Pflaster für unter dem Sensor
Die Möglichkeit, auch mal alle Alarme auszustellen
KI, die die Alarme analysiert und Hinweise gibt, was man verbessern könnte
Sensoren sollten mit App und Handgerät verbunden werden können.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:35 Uhr +++
In ihrem Praxiskontext hat Simone von Sengbusch bei etwa 30% Versorgung mit AID-Systemen noch keine Abbrüche erlebt. Mögliche Gründe: die Patienten sind alle von älteren, störanfälligeren Systemen auf die neueren gewechselt. Wesentlich ist auch das "Shared Decision-Making", also die gemeinsame Entscheidungsfindung, bei der alle für die Familien wichtigen Punkte bedacht und anerkannt werden, sowie eine intensive Schulung vor Start. Natürlich gibt es immer wieder Herausforderungen, aber die können gemeinsam ausgeräumt werden.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:33 Uhr +++
Ein Überblick über die Wünsche der Nutzenden: flach ist wichtiger als klein, schneller Aufwärmzeit, Stempel-Sensor, Stabilität, Option auf ein Handgerät und sichere Lieferketten.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:30 Uhr +++
Es gibt Nutzungsabbrecher - denn nicht jedes System funktioniert für jeden und der Wechsel ist schwierig, wenn ein System einmal verordnet ist. Eine weitere Herausforderung sind Kontaktallergien.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:28 Uhr +++
In der Praxis berichten alle Eltern, egal welches System sie nutzen, von einer Verbesserung der Lebensqualität, der Schlafqualität, von einer Reduktion der Hypo-Ängste. Insbesondere Daten teilen zu können und gemeinsam Erfolge zu feiern, führt in einer aktuellen CGM-Studie zu einer Verbesserung der Lebensqualität.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:25 Uhr +++
Lebensqualität kann sich auch daran zeigen, dass es wenig Interaktion mit den Systemen gibt - das wird aktuell noch von keinem Fragebogen erfasst. Simone von Sengbusch berichtet von einem jugendlichen Patienten, der eine Depression hat, ein AID-System nutzt und trotz wenig Interaktion mit dem System eine TIR von 82% erreicht und einen HbA1c-Wert um die 7%.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:23 Uhr +++
Spannend: Alarm Fatigue kann sogar gefährlich werden - wenn es zu häufig Alarme gibt, nimmt die Reaktion darauf ab, Patienten ignorieren sie länger und warten, bis sie sich damit auseinandersetzen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:21 Uhr +++
Klares Plädoyer zum Einstieg: dem Fehlen signifikanter PROM Veränderungen in den eben zitierten Studien zum Trotz - im Alltag der Praxis zeugt sich, dass Technologie grundsätzlich die Lebensqualität steigert. Aber real sind auch: Alarm fatigue (ständig piepst irgendwas aus unterschiedlichsten Gründen in allen möglichen Situationen), eine gläserne Stoffwechsellage (die auch nicht immer angenehm ist) und natürlich das Gefühl, ständig Geräte am Körper zu tragen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:18 Uhr +++
Nun also der Vortrag von Simone von Sengbusch: Steigert Diabetes-Technologie die Lebensqualität in Familien mit diabetischen Kindern – oder gibt es Nutzungsabbrecher?. Wir steigen ein mit einem Bild von einem entspannte, glücklichen, zusammengerollten, zufriedenen Fuchs - einer visuellen Darstellung dessen, was wir uns wünschen würden, wenn die Technologie wirklich die Lebensqualität steigert.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:16 Uhr +++
Wie also weiter? Wir könnten Studien designen, die PROs als primäre Endpunkte nehmen, und wir könnten beispielsweise unsere Fragebögen bzw. die Tools verbessern, mit denen wir PROs messen und hier auch neue Technologie einbinden. Das wäre wichtig und wertvoll, um wirklich Richtung Lebensqualität gehen zu können - dem Aspekt, der für die Menschen zentral ist, die jeden Tag mit Diabetes leben.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:14 Uhr +++
Wichtig: Unterscheidung zwischen verschiedenen Patientengruppen. Erste Perspektive: etwa 50% der Patienten sagen, CGM-Nutzung verbessert ihre Lebensqualität, 43% berichten von keiner Veränderung. Das hat natürlich Einfluss auf Studienergebnisse. Zweitens: Zusammenhang zwischen Hypo-Disstress und gemessenen Hypoglykämien. Es zeigen sich drei Gruppen: die, bei denen Disstress mit Glukose einhergeht, die, bei denen Disstress völlig unabhängig von der Glukose da ist, und die, bei denen Disstress nicht da ist - auch wieder unabhängig von tatsächlichen Glukoseverläufen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:10 Uhr +++
Warum nutzen Menschen CGM-Systeme? An dritter Stelle rangiert in den Antworten von Befragten "eine Verbesserung der Lebensqualität"! Und wenn man fragt, wie sich der Alltag durch CGM verändert hat, werden alle Veränderungen als positiv beschrieben - besonders hervorragend sind eine reduzierte Angst vor Unterzuckerungen sowie eine verbesserte Glukoseeinstellung.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:09 Uhr +++
Warum sehen wir keine große Veränderung der PROs bei Nutzung von Technologie? Die Technologie ist designed, um Glukosewerte in einen bestimmten Rahmen zu bringen, um also klinische Outcomes zu verbessern, nicht psychosoziale. Außerdem gibt es immer die Frage: helfen uns die aktuellen psychologischen Skalen, Fragebögen, Tools, wirklich Lebensqualität zu messen?
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:07 Uhr +++
Vele Studien zu Diabetestechnologie fokussieren rein auf klinische Outcomes und lassen PRO (patient reported outcomes) komplett außer Acht. Interessant: Es gibt in der Regel einen grundsätzlichen Studieneffekt - klinische und psychosoziale Aspekte verbessern sich oft, sobald jemand in eine Studie eingeschlossen wird, völlig unabhängig davon, ob die Person in der Interventions- oder der Kontrollgruppe ist.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:03 Uhr +++
Psychologische CGM-Studien zeigen, dass es trotz Reduktion der Hypos keine signifikante Veränderung in der Lebensqualität gibt. Solche Patient-Reported-Outcome-Measures werden oft nicht berichtet, weil sie kaum signifikant sind. Das mag für einzelne Patient*innen anders sein, aber in größeren Gruppen scheint Technologie Menschen nicht zufriedener und entspannter zu machen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 9:01 Uhr +++
Unsere Grundannahme: Da die Versorgung mit Sensoren, Insulinpumpen und auch AID-Systemen immer besser wird, doch da ist nicht unbedingt der Fall. Eine aktuelle Umfrage von dialink zeigt: Menschen, die AID-Systeme nutzen, denken am Tag im Schnitt gut eine Stunde über ihren Diabetes nach, Menschen mit einer CT nur etwa 20 Minuten - ein interessantes Ergebnis, da die Erwartung wäre, dass AID-Systeme viel abnehmen und die Patienten entsprechend weniger über ihr Management nachdenken müssen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 8:58 Uhr +++
Jetzt übernimmt Dominic Ehrmann mit einem Vortrag über den Status Quo der Wissenschaft: aktuelle Studien und Ergebnisse von Patientenbefragungen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 8:56 Uhr +++
Wenn wir Menschen mit Diabetes Technologien anbieten, sollten wir bedenken, dass damit auch immer eine Beziehung zwischen Mensch und Maschine entsteht, dass die Menschen in Interaktion mit der Technik treten - das ist ein zutiefst persönlicher Prozess, und diese Beziehung beeinflusst auch die Lebensqualität. Der Vortrag ist ein wunderbares Beispiel, wie wichtig ein qualitativer, patientenzentrierter Ansatz ist, um die subjektiven, sozialen Lebens- und Erfahrungswelten von Menschen mit Diabetes zu gewinnen (das kann auch ich als die Mitnotierende mit starkem Sprachwissenschafts-Bios absolut bestätigen).
+++ Berlin, 28.01.2023 | 8:54 Uhr +++
Es ergibt sich also ein komplexes Beziehungsgefüge zwischen Mensch und Maschine: Objektive Körper vs. Subjektive Körper auf der einen Seite, Externalisierung und Einverleibung auf der anderen. Zusammengefasst berichten alle Beteiligten von großen Vorteilen der Technologien im Blutzuckermanagement und der Lebensqualität. Gleichzeitig ist die Beziehung zu den Geräten ambig - einerseits als Teil des eigenen Körpers, andererseits aber auch als Fremdkörper, der stören und auf die Krankheit hinweisen kann.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 8:52 Uhr +++
Die in der Studie Interviewten erzählen, dass sie ihr Körperwissen und ihr Körpergefühl als stark abhängig von den Geräten erleben. Insbesondere die Sensortechnik wird als große Hilfe, als Erweiterung der physiologischen Selbstwahrnehmung empfunden - musste man früher proaktiv blutig messen, wenn man das Gefühl hatte, dass etwas nicht stimmt, melden Sensoren das heute frühzeitig und in AID-Systemen greifen die Algorithmen dann entsprechend ein.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 8:49 Uhr +++
Wie ist denn das, ständig mit Geräten verbunden zu sein? Gesprächspartner berichten von einer klaren Integration der Technologie in ihre eigene Körperwahrnehmung und ihre Person: „Diese Pumpe ist mein Leben, ohne diese Pumpe geht gar nichts“.
Die Insulinpumpe ist einerseits sprechendes Gegenüber, andererseits Teil des Körpers. Die Teilnehmenden berichten von einem Gefühl der Nacktheit, wenn sie ihre Pumpe oder ihren Sensor ablegen - das kann sowohl positiv als auch negativ sein, Gefühle von Unsicherheit und Freiheit gleichermaßen auslösen. Trotzdem: der Körper scheint nur nackt komplett, wen die Diabetestechnologie mit dem Körper verbunden ist (aber komplett nackt nur ohne).
+++ Berlin, 28.01.2023 | 8:48 Uhr +++
In der Analyse der Interviewdaten ergeben sich vier große Themenfelder: Agency, Körper und Technologie, Vertrauen und Kontrolle, sowie Evaluation von und Einstellungen zu Geräten.
Der Vortrag fokussiert auf Körper und Technologie. Die ersten Beispiele aus den Interviews zeigen klar: Pumpen und Sensoren werden klar als Fremd“körper“ wahrgenommen, die direkt am eigenen Körper klingen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 8:46 Uhr +++
Rita Vallentin interessiert sich besonders für das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine, was natürlich bei Typ-1-Diabetes besonders spannend ist. Der Fokus liegt auf qualitativen, narrativen Interviews – was sagt uns das Sprechen von Menschen mit Typ-1-Diabetes über ihre Beziehung zu ihrem Diabetes, zu der Technologie, die sie nutzen? Interviewt wurden bisher 15 Menschen mit Typ-1-Diabetes, die unterschiedliche (hybrid) closed loop-Systeme nutzen.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 8:45 Uhr +++
Es startet Dr. Rita Vallentin, Soziolinguistin von der Europauniversität Viadrina. Sie präsentiert eine linguistische Perspektive, hochaktuell und relevant auch im Kontext der Language Matters Bewegung. Ihr geht es um das Verstehen und die Herstellung von Bedeutung, als Soziolinguistin legt sie ein besonderes Augenmerk auf Sprache.
+++ Berlin, 28.01.2023 | 8:40 Uhr +++
Guten Morgen aus Berlin! Los geht es mit einem Symposium zu Diabetestechnologie und Lebensqualität. Dazu gehört auch die Schlafqualität - passend für so einen frühen Start am Samstagmorgen nach dem Abend in der Destille gestern.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 17:45 Uhr +++
Heute Abend gibt es hier vor Ort noch den besonderen Vortrag von Sibylle Anderl, Astro-Physikerin und Philosophin, Wissenschaftsredakteurin und ein Get-Together, um die vielen Eindrücke des Tages zu diskutieren und Ideen weiterzuspinnen, die die diatec-Besucher*innen umtreiben. Wir freuen uns auf den Austausch und melden uns hier wieder morgen früh aus dem ersten Symposium zu Diabetestechnologie und Lebensqualität.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 17:35 Uhr +++
Der HbA1c-Wert sinkt in allen Gruppen, am stärksten profitieren die Teilnehmenden, die mit dem höchsten Wert in die Studie gestartet sind. Auch dieses Ergebnis deckt sich mit allen anderen bisher präsentierten Studien.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 17:30 Uhr +++
Dorothee Deiss stellt die Zulassungsstudien vor, die bisher gemacht wurden und über 300 Teilnehmende aus 17 Zentren in den USA eingeschlossen haben. Wie auch bei den anderen bisher vorgestellten AID-Studien verbessern sich HbA1c und Zeit im Zielbereich, Hypos nehmen tendenziell ab.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 17:19 Uhr +++
Der Omnipod 5 mit AID hat vier physische und eine Software-Komponente: Der Algorithmus läuft direkt im Pod, das CGM sendet die Daten an den Pod, dort wird gerechnet. Der Pod sendet die CGM-Werte auch ans Steuergerät - das wiederum wird benötigt, um Mahlzeiten einzugeben und den Bolusrechner zu nutzen, einen neuen Pod zu starten, Alarme zu kommunizieren oder anderweitig mit dem Pod zu interagieren. Zusätzlich wird ein kompatibles Handy mit der Dexcom G6 App gebraucht, um die Sensoren zu starten.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 17:15 Uhr +++
Bernhard Gehr übernimmt mit einem Überblick über den Omnipod 5 und das, was schon über das AID-Modul des Omnipod 5 bekannt ist.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 17:12 Uhr +++
Stiefkind bei der Behandlung mit AID-Systemen: die Datenanalyse. In den Consensus Guidelines ist ein standardisierter AID-Report vorgeschlagen, aktuell sehen alle Reports noch unterschiedlich aus. Da kann es schonmal eine halbe Stunde dauern, bis der Datendownload funktioniert oder man sich in ein neues Reporting reingedacht hat. Das fühlt sich an, als würde jeder Autohersteller seine eigenen Straßen bauen, auf denen er niemand anderen fahren lässt. Appell: Offene Schnittstellen und gemeinsame Software, Interoperabilität, Mix and Match, freie Kombination von Pumpe, CGM und Algorithmus.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 17:09 Uhr +++
Die zentrale Voraussetzung für ein AID-System ist die Bereitschaft zur Schulung - sowohl in den Praxen und Kliniken als auch bei den Patienten. Auf Praxis- bzw. Klinikseite ist dann auch die kontinuierliche Betreuung der Patienten wesentlich, denn - wie schon in mehreren Vorträgen in den letzten Tagen klar gezeigt wurde - gerade zu Beginn der Nutzung eines AID-Systems ist deutlich mehr Unterstützung von Seiten des Teams nötig.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 17:07 Uhr +++
Wer profitiert am meisten von AID-Systemen? Insbesondere (Kleinst-)Kinder gleich ab der Manifestation, denn so können beta-Zellen möglichst lang erhalten und Komplikationen vermieden werden und wir bekommen einen Gewinn an Lebenszeit und Qualität über viele Jahre hinweg.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 17:05 Uhr +++
Dorothee Deiss: Jeder Mensch mit einem Insulinmangeldiabetes (siehe ADA Standards of Care 2022) soll Zugang zu einem AID-System haben, wenn er das möchte. Diese Entscheidung soll beim Patienten liegen und nicht von Diabetesteams oder Kassen blockiert werden.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 17:02 Uhr +++
Dorothee Deiss präsentiert den aktuellen Stand zu klinischer Evidenz zu AID-Systemen - sie sind für Menschen mit Typ-1-Diabetes sicher und kosteneffektiv. Großes Manko in Deutschland: die vier-Jahres-Bindung durch die Kostenträger stehen im krassen Gegensatz zu der dynamischen Entwicklung am Markt aktuell. Außerdem sei die Bewilligung von Pumpen, Sensoren und Algorithmen bisher ein Flickenteppich und nicht immer werde alles passend zusammen genehmigt. Wichtig wäre hier, AID-Systeme in Summe ihrer Bestandteile als ein Hilfsmittel zu definieren.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 17:00 Uhr +++
Ein Fachartikel ist gestern und heute schon mehrfach erwähnt worden: Das Consensus Paper zu AID-Systemen in der klinischen Praxis. Hier also noch einmal für Sie verlinkt.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 16:57 Uhr +++
Vor- und Nachteile der Patchpumpen-Therapie aus Patientensicht: Wer vorher schon eine Pumpe mit Schlauch genutzt hat, will den Schlauch und die damit verbundenen empfundenen Nachteile loswerden, sei es beim Sport, beim Duschen oder mit Blick auf Sexualität.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 16:56 Uhr +++
Die Zukunft der Pumpentherapie ist vernetzt - Bernhard Gehrs Vorhersage ist, dass wir in einigen Jahren das Nutzen einer Insulinpumpe ohne Sensorglukosewerte und sogar ohne AID als veraltet und unvollständig empfinden werden.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 16:55 Uhr +++
Hallo aus dem Block zum Omnipod 5 - was wird es wann geben? Spoiler: keine klare Antwort, viel ist noch im Prozess und Bernhard Gehr, der als erster vorträgt, hat den neusten Pod noch nicht probetragen können und sagt selbst, er testet alles selbst, was möglich ist.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 15:58 Uhr +++
Der letzte Vortrag vor der Kaffeepause kommt von Lutz Heinemann selbst: Wie ist der Stand der Dinge beim kontinuierlichen Ketonkörper-Monitoring (CKM)? Wir melden uns dann im nächsten Vortragsslot gegen 16:50 hier wieder.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 15:50 Uhr +++
Diabetesmanagement in der Klinik, insbesondere bei Patienten mit schweren Erkrankungen und Komorbiditäten, ist hochkomplex, denn die Stoffwechsellage kann sich ständig ändern. Hierbei können CGM-Systeme helfen, AID-Systeme haben aber, so sie wirklich automatisch funktionieren und sicher sind, ein noch größeres Potential. Wichtig ist, dass sie große Änderungen im Insulinbedarf von Tag zu Tag zulassen.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 15:45 Uhr +++
Wie steht es um den Einsatz von Insulinpumpen/AID-Systemen in der Klinik? Darüber referiert nun Lia Bally, virtuell live zugeschaltet aus Bern
+++ Berlin, 27.01.2023 | 15:40 Uhr +++
Viele spannende Einzelheiten zum SmartDiabetesCare@UME Projekt - vom Screening auf (Prä-)Diabetes bei der Aufnahme bis hin zur CGM- bzw. FGM-Nutzung während des Klinikaufenthaltes. Die Digitalisierung bietet hier viele Chancen, Komplikationen vorzubeugen und den Aufenthalt der Patienten für alle Beteiligten angenehmer und erfolgreicher zu machen.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 15:25 Uhr +++
Einerseits braucht es Standardisierung, damit alle Menschen mit Diabetes eine gleich gut Versorgung auch im Krankenhaus bekommen, andererseits aber auch Individualisierung und Personalisierung, damit die entsprechende Therapie auch auf die jeweilige Person angepasst ist. Am Uniklinikum Essen läuft das Modellprojekt SmartDiabetesCare@UME.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 15:22 Uhr +++
Mit Blick auf Diabetes im Krankenhaus bedeutet das, dass eine bekannte Diabeteserkrankung bei der Krankenhauseinweisung statistisch eine längere Liegedauer (+2 Tage) und ein höheres Risiko für schlechtere Ergebnisse oder Komplikationen bedeutet.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 15:21 Uhr +++
Das übergeordnete Ziel auch der Digitalisierung der Klinik: die Verbesserung der Versorgungsqualität der Patienten. Und zwar auf fünf Ebenen, in die unter anderem eine Entlastung des Klinikpersonals gehört - denn das kommt auch den Patienten wieder direkt zu Gute.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 15:20 Uhr +++
Susanne Reger-Tan kommt aus "der Vorzeigeklinik, wenn es um Digitalisierung geht", so Bernd Kulzer - wir sind gespannt auf den Vortrag.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 15:17 Uhr +++
Nun spricht Susanne Reger-Tan über Digitalisierung in der Klinik: Probleme und Lösungen.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 15:08 Uhr +++
Solange Patienten im Krankenhaus selbst ihr CGM nutzen und bedienen und die Versorgenden parallel Blutglukosemessungen vornehmen, ist die Nutzung auch in der Klinik unproblematisch. Wenn aber die Kontrolle über das CGM bei den Behandelnden liegt, haben sie damit auch die Verantwortung und es stellen sich Fragen der Haftbarkeit und ob die entsprechenden Geräte für diese Nutzung zugelassen ist. Das ist aber oft bisher noch nicht explizit definiert.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 15:06 Uhr +++
Studienlage zu CGM im Krankenhaus in Deutschland ist noch recht dünn. Blick auf spezifische Patientengruppen wäre interessant und wichtig. Allerdings gibt es regulatorische Aspekte, die für den Einsatz in der Klinik wichtig sind.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 15:04 Uhr +++
Über alle Studien hinweg kristallisiert sich heraus, dass Libre-Sensoren tendenziell niedrigere Werte anzeigen als die gemessene Blutglukose.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 15:02 Uhr +++
Welche Aspekte sind bei der Nutzung von CGM-Systemen im Krankenhaus zu beachten? Intereferenzen beispielsweise mit verschiedenen Medikamenten, mit anderen Geräten, mit Röntgen oder Therapien wie einer Dialyse spielen eine Rolle. Das spricht nicht zwingend gegen den Einsatz, muss aber mitbedacht werden. Außerdem ist es wichtig, dass das Klinikpersonal im Umgang mit den Sensordaten geschult ist und darauf entsprechend reagieren kann.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 14:55 Uhr +++
Vom Plenum in zwei parallele Sessions: Von der Klinik für die Klinik, sowie Von der Praxis für die Praxis
Programmpunkte im Praxis-Seminar:
(Moderation Sandra Schlüter)
Dianited (Verena Alka)
Selektive, sensorassistierte Entlastungstechnik beim DFS (Dirk Hochlenert)
Technische Einweisung bei Medizinprodukten (Hajo Mühlen)
ProFet (Winfried Keuthage)
Wir berichten live aus "Von der Klinik für die Klinik", Moderation Susanne Reger-Tan und Bernd Kulzer
CGM in der Klinik: Aktueller Stand der Forschung (Guido Freckmann)
Digitalisierung in der Klinik: Probleme und Lösungen (Susanne Reger-Tan)
Einsatz von Insulinpumpen/AID-Systemen in der Klinik (Lia Bally, Bern)
Kontinuierliches Ketonkörper-Monitoring (CKM): Stand der Dinge (Lutz Heinemann)
+++ Berlin, 27.01.2023 | 14:28 Uhr +++
Wie geht es mit der MySugr App weiter? Wann werden CGM-Daten integriert, welche weiteren Features sind geplant, wann kommt die App als DiGA? Hier ist viel in Arbeit und - wie zu erwarten - sind klare Aussagen natürlich schwer zu bekommen. Wir können also alle nur die Daumen drücken, dass die Entwicklung und Zulassung schnell gehen.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 14:22 Uhr +++
Große Selling Points der App und Gründe, warum die Nutzer sich so intensiv, lange und regelmäßig mit der App beschäftigen sieht Bernd Kulzer vor allem in der Gamifizierung und den spielerischen Elementen - und sieht damit gute Chancen auch für eine langfristige Nutzung und einen langfristigen positiven Effekt der App.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 14:17 Uhr +++
So sehr der Datenschutz bisher viel verlangsamt hier in Deutschland, man kann es auch so sehen: Apps, die für andere Länder konzipiert sind, haben auf dem Deutschen Markt quasi keine Chance, weil sie unseren Datenschutzbestimmungen nicht genügen.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 14:15 Uhr +++
Fragen aus dem virtuellen und physischen Raum - kann man die App auch ausprobieren? Klare Antwort - Ja!
+++ Berlin, 27.01.2023 | 14:12 Uhr +++
Ein klares Fazit: die App birgt viel Potential für Verbesserungen in der Lebensqualität aber auch bei klinischen Ergebnissen des Diabetesmanagement und kommt ohne Risiken - Hypos oder andere Komplikationen oder unerwünschte Ereignisse sind nicht oder nicht häufiger als in der Kontrollgruppe aufgetreten - hoffentlich überzeugende Argumente für das BfArM.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 14:07 Uhr +++
In der Studie zeigt sich nicht nur eine Reduktion des Diabetes Disstress (über alle Diabetes-Gruppen, Geschlechter und Altersgruppen hinweg), sondern die Nutzungsdaten der App zeugen auch, dass die App aktiv eingesetzt wurde. Die Teilnehmenden haben regelmäßig Blutzuckerwerte eingegeben oder vom Messgerät übertragen und ihre Mahlzeiten geloggt oder fotografiert.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 14:00 Uhr +++
Sehr geringe Dropout-Quote bei der Studie: nur etwa 6%, üblich sind 20%. Das ist ein gutes Zeichen mit Blick auf die Nutzung der App selbst, sollte sie eine DiGA werden, die verordnet werden kann. Auch die Studienteilnehmenden haben die App vielfach über die Studie hinaus genutzt. Die Studienergebnisse sind klar: Diabetes Disstress ist nach 12 Wochen Nutzung der App in der Testgruppe reduziert, bei der Kontrollgruppe (ohne App) verändert sich das Level and Diabetes Distress nichts.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 13:55 Uhr +++
In der Interventionsgruppe waren 282 Teilnehmende - sie waren im Schnitt etwa 51 Jahre alt und hatten größtenteils Typ 2 Diabetes (denn CGM-Nutzung war ein Ausschlusskriterium) und hatten einen erhöhten BMI. Die zweite größere Gruppe waren Frauen mit Gestationsdiabetes.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 13:51 Uhr +++
Das Studienprotokoll ist 2022 veröffentlicht worden und steht zum Nachlesen im Trials Journal (Ehrmann et al. 2022).
+++ Berlin, 27.01.2023 | 13:47 Uhr +++
Die Lücke: bisher gibt es noch keine für Diabetes angemessene DiGA, die Glukosewerte und andere relevante Informationen wie Sport, Ernährung und Insulin tracken und auswerten. Um eine solche App, die DiGA werden könnte, geht es nun: MySugr. Bernd Kulzer berichtet von der nun abeschlossenen RCT mit 397 Teilnehmenden über 40 Studienzentren hinweg in einem Zeitraum von 12 Wochen (denn die gesamte Studie muss innerhalb eines Jahres durchgeführt werden).
+++ Berlin, 27.01.2023 | 13:45 Uhr +++
Zum Einstieg ein Überblick über die DiGAs in Deutschland: von der Idee zur Zulassung, von der Zulassung zur Verschreibung und tatsächlichen Anwendung. Der Weg ist lang und steinig und bisher wird jede einzelne DiGA jeweils nur verhältnismäßig wenig Patienten verschrieben (ca. 2.000 Nutzende); die Top 5 Apps mit (je 12.000 bis 29.000 Usern) decken 66% des Markets ab (TK DiGA Report 2022). Nichtsdestotrotz steigen die Ausgaben für DiGAs rapide.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 13:40 Uhr +++
Es geht im Plenum weiter mit einem Vortrag vom FIDAM-Team zum Thema: Wie unterstützt mySugr den Alltag mit Diabetes? – Erste Erkenntnisse aus der mySugr PRO Studie. Es referieren: Dominic Ehrmann, Norbert Hermanns und Bernhard Kulzer.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 12:30 Uhr +++
Zum Abschluss noch ein paar Fallbeispiele von Menschen mit unterschiedlichen AID-Systemen beim Sport - Meinolf Behrens erzählt aus seiner Arbeit mit unterschiedlichen Freizeit- und Profi-Sportler*innen. Gleich geht's in die Mittagspause, wir melden uns dann gegen 14 Uhr wieder.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 12:26 Uhr +++
Zentral: Wenn innerhalb von drei Stunden vor dem Sport gegessen wird, muss unbedingt der Bolus reduziert werden - sonst steigt das Risiko einer sportinduzierten Hypoglykämie enorm. Das ist auch und gerade bei Menschen mit starkem Dawn-Phänomen für Sport am Morgen wichtig, hier empfiehlt sich eine Anpassung des Zielwerts schon bis zu vier Stunden vor dem Sport, da die Korrektur des Dawn-Phänomens äquivalent zu einem (Korrektur)Bolus ist.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 12:20 Uhr +++
Hier auch nochmal der Link zu den aktuellen ISPAD Consensus Guidelines zum Umgang mit Sport bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 12:15 Uhr +++
Sportschulungen bilden ganz unabhängig vom Einsatz von AID-Systemen die Basis für gute Therapieentscheidungen. Wichtig sind insbesondere die Trendpfeile des Glukosesensors. Auch zu beachten: die Uhrzeit des Trainings - morgens wird oft kein Sportmodus gebraucht, abends vielleicht schon. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind zu bedenken. Glukose kann sehr fein nachjustiert werden, zwischen 3 und 6g KH pro Gabe.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 12:10 Uhr +++
Kleiner Trick: Direkt nach dem Sport Proteine zu sich nehmen und so möglichen Hypos durch den Muskelauffülleffekt vorbeugen. Ebenso: etwa eine Stunde vor dem Schlafengehen Protein essen, eine Empfehlung sind 15g Protein - bei Kindern etwas weniger, bei Erwachsenen mit viel Muskelmasse auch bis zu 20g, alles darüber hinaus wird tendenziell ohnehin wieder ausgefiltert und ausgeschieden. Aus leistungsphysiologischer Sicht wären 45-60 Minuten nach dem Sport ideal, aus diabetologischer Sicht direkt nach dem Sport.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 12:08 Uhr +++
Praktischer Tipp für unruhige Nächte bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Ausgehen, Tanzen, Alkohol: Alkohol ist wie Sport - hier funktioniert bei AID-Systemen also auch der Sportmodus sehr gut.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 12:00 Uhr +++
Praxistipps zur Anpassung der AID-Systemen beim Sport gibt es gerade im Schnelldurchlauf - wer sie nochmal in Ruhe nachlesen möchte findet kompakte PDF-Dateien im Reiter "Zusatzmaterial" auf der Seite der Diabetes- und Sportfibel beim Kirchheim Verlag.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 11:56 Uhr +++
Ein ganz knapper Überblick über die wesentlichen Inhalte der Diabetes- und Sportfibel von Ulrike Thurm und Bernhard Gehr, erschienen im Kirchheim Verlag.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 11:55 Uhr +++
Unterschiede gibt es bei Sport im Wasser - die Spezifikationen zum Thema Wasserdichtigkeit sind für die verschiedenen Pumpen und Sensoren variabel. Gute Übersicht auf der Folie (die Materialien stehen natürlich im Nachgang zur Verfügung).
+++ Berlin, 27.01.2023 | 11:52 Uhr +++
Loop-spezifische Fragen beim Glukosemanagement bei Sport - mittlerweile stehen schon viele Systeme mit unterschiedlichen Sensoren zur Verfügung (auch wenn wir in Deutschland auch noch in der Warteschleife hängen, was die Zulassung der aktuellsten Systeme betrifft). Faktoren, die es zu beachten gilt: Lag-time zwischen Sensor- und Blutglukose, Luftdruck und Höhe. Für Höhensportler*innen sind Insulinpumpen der limiterende Faktor, bei Extremtemperaturen ist es das Insulin, aber auch die Technologie, insbesondere der Sensor.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 11:50 Uhr +++
Laufen vs. Radfahren: beim Laufen werden mehr Muskeln benutzt, deswegen sinkt hierbei tendenziell der Glukosewert mehr als beim Radfahren.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 11:45 Uhr +++
Frage aus dem Plenum: Welche Unterschiede gibt es zwischen Kindern und Erwachsenen? Bericht von einem jungen Patienten, der sehr intensiv Fußball spielt und dabei immer stark erhöhte Glukosewerte hat. Aktuell noch mit ICT und Sensor unterwegs. -> Kinder reagieren tendenziell anders als Erwachsene (siehe ChilDFiT1 Studie)
+++ Berlin, 27.01.2023 | 11:40 Uhr +++
Intervalltraining und Krafttraining führen bei 80% der Menschen mit Diabetes (natürlich in einer entsprechend Studie, nicht in der Gesamtpopulation) zu einer Gegenregulation über die Leber - Glykogen wird ausgeschüttet, die Glukosekonzentration steigt an. Das heißt, Intervall- und Krafttraining lassen sich hervorragend mit cardiolastigem Training kombinieren, das die Glukose eher reduziert.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 11:38 Uhr +++
Start mit einem historischen Abriss der Diabetesbehandlung und der Möglichkeiten, Sport zu machen (oder nicht). Körperliche Aktivität ist ein wichtiger der zahlreichen Einflussfaktoren auf Glukosewerte und Glukoseschwankungen. Bei Sport ist zu beachten: Art/Modus der Bewegung, Intensität, Dauer, Timing und Trainingsstatus.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 11:35 Uhr +++
Die nächsten 60 Minuten stehen (zumindest für mich hier im Liveticker) ganz im Zeichen des Sports - Meinolf Behrens und Othmar Moser präsentieren aktuelle Erkenntnisse zur AID-Anpassung bei Sportler*innen und laden gleich zum Einstieg Fragen und Rückmeldungen während des Vortrags ein. Das wird sicher eine spannende Runde.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 11:00 Uhr +++
Wir bleiben in der Zeit und gehen jetzt erstmal in die Kaffeepause. Danach geht es mit acht parallelen Seminaren weiter. Wir werden live berichten aus dem Seminar zu Glukosekontrolle während des Trainings mit AID bei Typ-1-Diabetes von Othmar Moser und Meinolf Behrens.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 10:55 Uhr +++
Zukunftsmusik: wie wäre es eigentlich, alle Gesundheitsdaten zu verschalten und auch im AID-System zu nutzen? Von Schrittzählern und Fitnesstrackern bis hin zur Messung der Umgebungstemperatur und dem Tracking von Schlafqualität oder Zyklusinformationen - hier gibt es spannende Potentiale.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 10:50 Uhr +++
Zentrale Themen der Diskussion: Welches System passt für wen, welche besonderen Bedingungen gelten bei unterschiedlichen Berufsgruppen (komme ich während der Arbeit an die Pumpe oder nicht? Wie sieht es mit dem Handy aus?), wie umgehen mit der schnellen Veränderung auf dem Markt und mit den zahlreichen Systemen? Was tun mit kleinen Kindern, deren Insulinbedarf für ein AID-System noch zu niedrig ist? Zumindest auf diese Frage gibt es eine einfache Antwort: mit einer sensorgestützten Insulinpumpentherapie starten und auf AID wechseln, sobald der Insulinbedarf hoch genug ist.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 10:40 Uhr +++
Wir starten in die Frage- und Diskussionsrunde. Fragen können sowohl aus der digitalen Runde vor all den Computern gestellt werden als auch direkt aus dem Plenum - gleich wird sicher wieder der grüne Würfel fliegen.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 10:38 Uhr +++
Wesentliche Take-Aways: endlich können wir uns um Lebensqualität kümmern und fragen nicht mehr nur nach Hba1c-Werten - das ist ein großartiger Fortschritt! Die initiale Investition von Zeit und Schulung ist hoch, doch sie zahlt sich für alle Beteiligten aus (Tenor aller Vorträge bisher heute).
+++ Berlin, 27.01.2023 | 10:35 Uhr +++
Weitere Beispiele und Fragestellungen: Welches AID-System passt für ein Kind mit Trisomie 21? Es kommt drauf an - hier ist es wichtig, gemeinsam mit der Familie zu überlegen, was für sie sinnvoll und hilfreich wäre.
Wie sieht es mit Diabetestechnologie bei Erblindung aus? Diana Droßel ( diana.drossel@blindentips.info
) ist Expertin in dem Bereich und gerne ansprechbar bei Fragen und für Kooperationen, denn hier geschieht gerade noch zu wenig von Seiten der Hersteller.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 10:28 Uhr +++
Fallbeispiel 2: Familie mit Sprachbarriere mit zweijähriger Tochter mit Typ-1-Diabetes und Zöliakie. Einstellung auf Icon-basierte Pumpe und AID-System, großer Schulungsaufwand, sehr engmaschige Betreuung auch im häuslichen Bereich. Schwierigkeiten, Übersetzer zu finden (wenn ältere Geschwister aushelfen, werden sie dafür aus dem Schulalltag gerissen und verpassen Unterricht). Das Handy mit der App ist in einem kleinen Rucksack auf dem Rücken des Kindes angebracht, sodass sich die Kinder freier bewegen können.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 10:20 Uhr +++
Fallbeispiel: Gehörlose Eltern eines 5-jährigen Jungen mit Diabetes. Umstellung auf ein AID-System, bei dem die Warnsignale der App in Lichtsignale übersetzt werden können und die Eltern so das Diabetesmanagement ihres Sohnes in der Hand haben (im Vergleich zum ersten System, bei dem das nicht möglich war und Eltern und Kinder sehr gestresst und verunsichert waren).
+++ Berlin, 27.01.2023 | 10:15 Uhr +++
Weiter geht's mit Sarah Biesters Vortrag zum Einsatz von Diabetes-Technologien bei Menschen mit besonderen Anforderungen. Wie sieht es beispielsweise aus, wenn es Sprachbarrieren gibt und Diabetesteam und Patienten nicht die gleichen Sprachen, vielleicht nicht einmal das gleiche Schriftsystem nutzen? Oder wie steht es um Patienten mit Trisomie 21, ADHS, Depressionen, Essstörungen, aber auch gehörlose oder seeinbeträchtigte Menschen, seien sie Eltern von Kindern mit Diabetes oder die Menschen mit Diabetes selbst?
+++ Berlin, 27.01.2023 | 10:10 Uhr +++
Fazit: "Mit AID-Systemen erfolgreich zu sein, ist einfacher". Man muss die Systeme laufen und arbeiten lassen und nicht zu früh aktiv eingreifen - das fällt am Anfang vielleicht schwer, zahlt sich aber schnell aus und Dorothee Deiss berichtet, dass das gerade bei den Jugendlichen mit Diabetes schon absolut in der Lebensrealität angekommen ist.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 10:02 Uhr +++
Dorothee Deiss präsentiert mehrere Beispiele aus der Praxis von jungen Patient*innen, die mit ihrem Diabetes zu kämpfen haben. AID-Systeme können helfen, die TIR und den HA1c-Wert verbessern und durchaus neue Motivation geben, aber dazu müssen alle Komponenten zuverlässig funktionieren und der technische Aufwand (Kalibrieren...) darf nicht zu aufwändig sein.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:55 Uhr +++
Welche Verbesserungen sind möglich, welches Engagement ist erforderlich um von diesen Verbesserungen zu profitieren? Erstens: Erwartungsmanagement - nach wie vor müssen sich die Menschen um ihr Glukosemanagement kümmern, insbesondere in Abhängigkeit von Mahlzeiten. Die Lernkurve zu Beginn ist steil, doch mit Übung und Umlernen ist normaleres, entspannteres Leben möglich und das AID-System erleichtert das enorm. Jetzt geht es vor allem um ein zufriedenes, normales Leben mit Diabetes, nicht um absolute Perfektion der Werte, argumentiert Dorothee Deiss.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:53 Uhr +++
5% mehr grün heißt eine Stunde mehr im Zielbereich! Jedes einzelne Prozent zählt und wirkt sich auf die Lebensqualität aus. In den letzten Jahren gab es vor allem Studien zu AID-Systemen, mittlerweile gibt es mehr und mehr Daten aus dem Alltag in den Praxen. Die Daten zeigen auch, dass der Therapie-Erfolg sich auch über die Zeit (hier zwei Jahre) hinweg hält.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:52 Uhr +++
Letztes Jahr kam der Sprung zu AID-Systemen mit einer App auf dem Handy. Für dieses Jahr wird der Sprung zu AID-Systemen mit Patch-Pumpen erwartet. Als besonders positiv hebt Dorothee Deiss hervor, dass AID-Systeme nun auch mehr und mehr für Kinder und Jugendliche mit Diabetes verfügbar sind und dass da noch mehr zu erwarten ist. Denn diese Systeme führen gerade bei ihnen zu deutlich mehr Zeit im Zielbereich als vorher erreichbar schien.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:48 Uhr +++
Dorothee Deiss gibt einen Überblick und Ausblick basierend auf dem aktuellen Stand bei AID-Systemen: Wir haben ganz schön viel Routine bekommen im letzten Jahr und haben einen riesigen Sprung in die Zukunft gemacht.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:47 Uhr +++
Was bedeutet eigentlich Personalisierung für Diabetesteams? Initial sicher mehr Schulung, Technik-Einweisung, Technik erklären - aber wenn es einmal läuft, wird der Aufwand für alle Beteiligten geringer. Für den Menschen mit Diabetes im Alltag, aber auch für die Teams in der Betreuung. Um Sandra Schlüter zu zitieren: das ist dann quasi "Magic"!
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:43 Uhr +++
Welche Meilensteine gab es bisher bei Insulin, Glukosekontrolle, Devices und Software? Da hat sich die Entwicklung in den letzten Jahren rapide beschleunigt. Das größte Potential zur Personalisierung (und das automatisiert!!) liegt in der Software, also Algorithmen, die für den einzelnen Nutzenden zugeschnitten lernen, wann er oder sie wie viel Insulin braucht.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:42 Uhr +++
Was wollen wir für und als Menschen mit Diabetes? Überleben, länger leben, unbelasteter leben, und vielleicht irgendwann normal leben - also eine funktionelle Heilung! Aktuell stehen wir bei "unbelasteter leben", und dabei hilft uns die Technologie. Toll wäre doch zum Beispiel ein intelligentes Insulin, das man nur noch einmal im Jahr in großer Dosis spritzt und das dann die Arbeit macht.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:40 Uhr +++
Personalisierung in der Medizin: Sandra Schlüter stellt Ideen und Gedanken vor. Wie wäre es zum Beispiel mit personalisierten Pens, Pumpen oder Messgeräten und welchen Effekt hätte es, wenn Menschen mit Diabetes "ihre" Technologien selbst gestalten oder sogar ihr Name darauf steht? Klar, das löst nicht alle Probleme - aber zum Einstieg ins Nachdenken über Personalisierung der Therapie ein guter Aufhänger.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:37 Uhr +++
Zuletzt stellt Bernd Kulzer eine Studie zum Einsatz von AID-Systemen bei Dialysepatienten mit Typ-2-Diabetes vor: geringere Zeit in Hypos, über drei Stunden mehr Time in Range am Tag, eine Verbesserung der durchschnittlichen Glukosewerte (je besser, desto niedriger der Zielwert eingestellt ist) und höhere Zufriedenheit und Entspanntheit der Patienten. .
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:30 Uhr +++
Kleines Shoutout an die Open Source Looper Community #wearenotwaiting, die eine Analyse zur ebenfalls im New England Journal of Medicine veröffentlicht haben (Burnside et al. 2022).
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:27 Uhr +++
Dominic Ehrmann stellt eine Studie zur "Bionic Pancreas" vor. In der Versuchsgruppe gab es 551 ungeplante Kontakte zum Diabetesteam im Vergleich zu 53 in der Kontrollgruppe. Hier wird ein erhöhter Schulungsbedarf beim Wechsel auf AID-Systeme offensichtlich. In der Studie haben 8,7% der Versuchsteilnehmenden außerdem die Nutzung abgebrochen. Auch das spricht für die Wichtigkeit guter Schulung und Klärung von Erwartungen.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:25 Uhr +++
Lutz Heinemann fasst eine größere Studie zum Effekt von Flash-Glucose-Monitoring zusammen (Leelarathna et al. 2022): HbA1C-Werte verbessern sich leicht, Time in Range verbessert sich, Hypos werden reduziert. Interessant: die Studie kommt ohne Schulungen für die FGM-Nutzung aus, die Glukosewerte sind noch nicht so gut, wie sie mit Schulung sein könnten. Trotzdem ist die Studie ein klares Argument für die Kosteneffektivität von FGM und CGM-Sensoren.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:18 Uhr +++
Zusammenfassung von Eichenlaub et al. (2022) zur Darstellung von CGM Genauigkeit (CG-DIVA): Die Forschenden schauen sich Abweichungen verschiedener Sensorsysteme nach oben und unten an, Variation zwischen einzelnen Sensoren des gleichen Systems. Die untersuchten Systeme - Dexcom G5 und FreeStyle Libre 1 - unterscheiden sich nur leicht, aber die differenzierte Perspektive ermöglicht einen ganzheitlicheren Blick auf Sensorgenauigkeit. Den Code zum Nachvollziehen der statistischen Analyse gibt es als Anhang zum Paper!
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:13 Uhr +++
Der erste Science Shortie kommt von Dr. Guido Freckmann aus Ulm zur Darstellung von CGM Genauigkeit (CG-DIVA).
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:10 Uhr +++
Ein paar Zahlen zur hybriden Konferenz: dieses Jahr sind etwa 900 Teilnehmende bei der diatec, davon die Hälfte online und die Hälfte vor Ort. Ein neuer Rekord! Für den t1day am Sonntag sind bisher etwa 500 Menschen angemeldet, die Anmeldung läuft noch - es bleibt spannend, wie groß die Veranstaltung dann wird.
+++ Berlin, 27.01.2023 | 9:05 Uhr +++
Guten Morgen aus Berlin! Hier geht's weiter mit Tag zwei der diatec und wir starten gleich mit "Science Shorties". Doch davor ein Blick auf die Entwicklung der Diabetesetechnologie: Die Umsatz- und Nutzerzahlen von CGM- und AID-Systemen steigen rapide an.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 20:00 Uhr +++
Wir verabschieden uns erstmal in den Abend und freuen uns auf Tag zwei der diatec. Los geht es schon morgen früh um kurz nach neun Uhr mit den Science Shorties, die Dr. med. Sandra Schlüter vorstellen wird.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 19:55 Uhr +++
Schulungen individuell oder in der Gruppe? Beides hat Vor- und Nachteile, und es gibt praktische Erwägungen wie zeitliche und personelle Kapazitäten. Abgesehen von inhaltlichen Fragen spielt auch hier wieder die Vergütung eine Rolle. Strukturierte Programme funktionieren: vor der Schulung hatten Patient*innen sehr unterschiedliche Wissensstände, hinterher waren alle auf dem gleichen Level, ohne signifikante Unterschiede zwischen verschiedenen Zentren und Schulenden. Mehr zur Studie in Schlüter et al., Diabetes, Stoffwechsel und Herz. 2021; 30: 85 – 94
+++ Berlin, 26.01.2023 | 19:45 Uhr +++
Strukturierte Schulungen ja oder nein? Ein hoher Qualitätsstandard ist wichtig, aber es ist ebenso wichtig, Formate zu schaffen, die den unterschiedlichen Wissensständen, Fähigkeiten und Interessen der verschiedenen Patienten gerecht werden.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 19:35 Uhr +++
Jens Kröger: Diabetestechnologien sind nur dann gut, wenn die Nutzenden auch gut geschult werden. Anwendende müssen lernen und verstehen, was ihnen die Daten eigentlich sagen und wie sie dann Einfluss auf die Muster nehmen können, die sie sehen. Das ist die Voraussetzung für den positiven Effekt von CGM- aber auch AID-Systemen.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 19:29 Uhr +++
Die Diskussion dreht sich darum, wie viel Leitlinien tatsächlich von Kostenträgern beachtet werden, wenn es um die Vergütung von Leistungen geht.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 19:26 Uhr +++
Imke Schmidz-Losem unterstreicht, wie wichtig Schulungen für aktuelle Diabetestechnologie ist, wünscht sich aber eine Leitlinie dazu, wer wann wozu geschult werden sollte und welche Voraussetzungen sowohl für die Fachteams als auch für die Patienten gelten (sollten).
+++ Berlin, 26.01.2023 | 19:25 Uhr +++
Aktuell werden Patienten informell geschult und begleitet, denn CGM- und AID-Systeme sind unzweifelbar nützlich und hilfreich für so gut wie alle Patienten. Betriebswirtschaftlich macht das aber für Praxen gerade überhaupt keinen Sinn - so zusammengefasst das Fazit von Jens Kröger.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 19:21 Uhr +++
Aktuelle Desiderata: Schulungen und Übungen mit Blick auf die Nutzung von CGM-Systemen werden nur unzureichend vergütet - sie brauchen viel mehr Zeit als bisher im Leistungskatalog anerkannt wird. Außerdem bräuchte es eine Vergütung für Online-Schulungen und -Betreuung. Außerdem gibt es bisher zu wenig Schulungsmaterial. Ein großes Problem ist, dass alle Schulungsmaterialien langwierig evaluiert werden müssen - Spectrum, ein CGM-Schulungsprogramm, das 2016 abgeschlossen war, ist noch immer in der Evaluation. Das kann in einer digitalisierten Zeit so nicht mehr sein!
+++ Berlin, 26.01.2023 | 19:20 Uhr +++
Vor dem digitalen Kaminfeuer sitzen:
Dr. Christian Graf, Barmer-GEK
Dr. Imke Schmitz-Losem, Pronova
Nico Richter, DAK
Andreas Karch
Dr. Nicola Haller, VDBD
Dr. Oliver Hergel, Roche Diabetes Care Dr. Hansjörg Mühlen, Duisburg
Dr. Jens Kroeger, diabetesDE
Lydia Sperber, „Die Zeit“
Durch das Kamingespräch führen Dr. med. Sandra Schlüter und Prof. Bernd Kulzer.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 19:14 Uhr +++
"Zum Wohl!" Zu Beginn des Kamingesprächs stoßen wir erstmal alle an. Dann geht's auf ins Gespräch über Schulungen für Menschen mit Diabetes, wenn es um Diabetestechnologien geht. Wichtige Unterscheidung mit Blick auf "Schulungen": Erstens: die technische Einweisung müssen die Hersteller für ihre Produkte stellen. Zweitens: eine Anleitung zur Selbstanwendung, die Praxispersonal gibt und die vergütet wird. Es ist gerätespezifisch, anlassbezogen und ohne festes Curriculum. Drittens: ein strukturiertes Schulung- und Behandlungsprogramm. Diese haben feste Curricula, sind unabhängig von Geräten und von der Industrie, muss evaluiert und zugelassen sein und wird vom GBA als wichtig anerkannt.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 18:20 Uhr +++
Wir verabschieden uns erstmal in die Pause zum Abendessen - um 19 Uhr geht es mit dem Kamingespräch zur Erstellung und Finanzierung von Diabetes-Technologien weiter.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 18:02 Uhr +++
Letzte Fragen kommen aus dem digitalen Raum, in dem noch ein ganzer Stapel an Fragen wartet. Doch jetzt geht es erst einmal mit Infos zu aktuellen AID-Schulungs-Materialien von Ulrike Thurm und Bernhard Gehr weiter.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 17:58 Uhr +++
Simone von Sengbusch: "Wir müssen von der 4-Jahres-Bindung an Insulinpumpen oder AID-Systeme weg!" Diesen Appell richtet sie ans Plenum, an die Hersteller, aber auch an die Kostenträger. Denn gerade für Kinder mit Diabetes, die wachsen und sich stetig entwickeln, ist es wichtig, dass sich auch die Diabetesversorgung verändern und anpassen lassen kann. Das gilt genauso für erwachsene Menschen mit Diabetes, denn auch deren Leben verändert sich nicht in Schritten von vier Jahren.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 17:55 Uhr +++
Welches Insulin darf in welcher Pumpe und in welchem AID-System verwendet werden? Meist sind nur bestimmte Insuline getestet oder zugelassen, werden andere verwendet, ist rechtlich das behandelnde Team in der Haftung. Insofern ist es wichtig, sich an die Empfehlungen bzw. Vorgaben der Hersteller zu halten.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 17:52 Uhr +++
Wann hält Künstliche Intelligenz wirklich Einzug in die Diabetestechnologie? Ansätze gibt es schon seit 2012, aber noch immer hat die Industrie nichts Marktreifes entwickelt. Antwort aus Hersteller-Sicht: wir bewegen uns immer schrittweise in diese Richtung, aber die Integration verschiedener Systeme ist komplex und regulatorisch gibt es viele offene Fragen.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 17:50 Uhr +++
Fokus der Diskussion ist nach wie vor das Thema Abfall - wo braucht es Material auf Papier oder in digitaler Form? Insbesondere wenn es nur um Marketing-Infos geht, reichen oft QR-Codes, aber eigentlich gilt das auch für Starterpakete, die enorm viele Informationen auf Papier enthalten, die gar nicht unbedingt notwendig sind. Auch hier wieder ein Plädoyer, die Mengen an Papier und Müll zu reduzieren, digitale Angebote zum Standard zu machen und Print zur zusätzlichen Option, die man nach wie vor bestellen und erhalten kann. Genauso sieht es mit Material wie Setzhilfen oder anderem Zubehör aus, das Menschen schon haben, die schon länger Insulinpumpen nutzen.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 17:40 Uhr +++
Es gibt viel Luft nach oben, was kompaktere, umweltfreundlichere Verpackungen angeht. Dennoch ist das Fazit der Hersteller bzw. Vertreiber der Systeme in Deutschland: Zur wirklichen Vermeidung von oft unnötigem Abfall wären regulatorische Vorgaben wichtig, denn diese würden allgemeine Standards setzen.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 17:36 Uhr +++
"Barrierefreiheit muss für moderne Technologien Standard sein!" (Bernd Kulzer) - ist sie aber leider nicht, aktuell gibt es kein AID-System, das sich beispielsweise von Menschen mit Sehbeeinträchtigung per Sprachsteuerung bedienen lässt. Gerade in Anbetracht einer alternden Bevölkerung, Diabetes-Inzidenzen und einer steigenden Versorgung mit Technologie ist es zentrall, dass diese Technologien auch für alle weiterhin nutzbar sind.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 17:32 Uhr +++
Spannende Diskussion zum Thema Abfall: An welchen Stellen muss es eigentlich Papier sein? Wo lässt sich Papier einsparen, beispielsweise bei Schulungsunterlagen oder Bedienungsanleitungen, die nur noch per QR-Code verlinkt sind. Manches ist regulatorisch festgelegt, anderes lässt sich individuell anpassen. Idee: Ein Roundtable, der Patient*innen, Diabetesteams und Unternehmen zusammenbringt.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 17:28 Uhr +++
Der grüne Mikro-Würfel fliegt durch's Plenum. Eine Beobachtung aus der Praxis: AID-Systeme sind insbesondere für junge Patient*innen, die auch Zöliakie haben, ein großartiger Fortschritt. Sorgen machen sich die Jugendlichen zum Beispiel um unnötigen Abfall (warum gibt es eigentlich Schläuche und Katheter nicht getrennt voneinander?) aber auch um Insulinknappheit, Lieferketten, oder um die Frage, was bei einem Stromausfall passiert.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 17:25 Uhr +++
Lutz Heinemann fragt nach Licht und Schatten der AID-Systeme: Wie gut ist das Glukosemanagement mit AID-Systemen wirklich? Wie sieht es aus mit dem ganzen Abfall, der produziert wird? Spontane Antwort aus dem Podium: CGM-Sensoren waren ein großer Durchbruch vor etwa einem Jahrzehnt, die AID-Systeme heute sind ein weiterer Durchbruch auf dem gleichen Level.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 17:23 Uhr +++
Die ersten Fragen drehen sich um die Zulassung einzelner AID-Systeme in besonderen Situationen oder für besondere Patientengruppen, beispielsweise während der Schwangerschaft, während und nach der Entbindung oder für Dialysepatienten.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 17:20 Uhr +++
Bewegung kommt in den Saal - für die Podiumsdiskussion sind nicht nur alle Vortragenden wieder auf die Bühne gekommen, sondern noch zusätzliche Gäste, die den Zuhörer*innen online und im Raum Rede und Antwort stehen werden.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 17:10 Uhr +++
In der abschließenden Podiumsdiskussion von 17:20 bis 18:00 Uhr wird es nochmal besonders spannend: welche Systeme werden vielleicht in Zukunft interoperabel? Wer bleibt lieber in einer kleinen, kuscheligen Kernfamilie? Wohin geht die Entwicklung der Algorithmen aber auch der Hardware, wie geht es mit Online- und Live-Schulungen weiter? Fragen und Antworten gibt's gleich live bei uns.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 17:05 Uhr +++
Weiter geht's mit der Vorstellung aktueller AID-Systeme. Der nächste Block gehört Insulet mit dem Omnipod 5-System. Es integriert den Dexcom G6 Sensor, den Pod, der das Insulin und auch das Steuerungssystem (Smart adjust) enthält. Die Verbindung und die Entwicklung der Glukosewerte werden auf einem separaten Steuergerät sichtbar. Wann das System auch in Deutschland verfügbar ist, ist noch nicht spruchreif.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 16:55 Uhr +++
Spannender Ausblick: Konnektivität zu Dexcom G7 ist fürs 2. Halbjahr 2023 geplant. Außerdem gibt es weiterhin laufende Updates für die Basal- und Control-IQ Systeme. Eine App-Integration für iOS und Android ist zwar angedacht, es wird aber dauern, bis sie wirklich verfügbar ist, weil Datenschutz und Sicherheit absolut funktionieren müssen. Geplant sind auch eine schlauchlose Pumpe und eine Sport-Version der Insulinpumpe sowie neue, bessere Infusionssets.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 16:45 Uhr +++
Weiter geht es mit der Vorstellung der t:slim, die in Deutschland und anderen europäischen Ländern von VitalAir vertrieben wird. Die wichtigsten Infos zu den Loop-Systemen Basal-IQ und Control-IQ gibt's auf der der tandem-diabetescare Website.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 16:30 Uhr +++
Die Infos von den Herstellern sind so dicht gepackt und hervorragend auch schon online auf den entsprechenden Websites zusammengefasst, deswegen ist es heute Nachmittag etwas stiller. Hier aber natürlich schonmal die Verlinkung zu den ersten drei Herstellern, die ihre Produkte vorgestellt haben:
- Dexcom
- Medtronic
- Ypsomed
+++ Berlin, 26.01.2023 | 16:25 Uhr +++
Wie versprochen geht es nach der Kaffeepause weiter. Jetzt auf der Bühne: mylife CamAPS FX. Alles rund um eins der neusten in Deutschland zugelassenen AID-Systeme, bestehend aus der mylife YpsoPump, die mit einem von zwei Sensoren vernetzt werden kann - wahlweise dem Dexcom G6 oder dem FreeStyle Libre 3 - sowie natürlich der App, die Sensor und Pumpe vernetzt.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 15:55 Uhr +++
Nach der Vorstellung der ersten zwei Hersteller, die die diesjährige diatec Veranstaltung als Sponsoren unterstützen, gibt's jetzt erstmal eine Kaffeepause - danach geht es mit Vorträgen von Ypsomed, VitalAir und Insulet weiter. Um 16:25 sind wir wieder für Sie da.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 15:35 Uhr +++
Medtronic hat für die nächsten dreißig Minuten die Bühne und stellt die Entwicklung der letzten Jahre vor - von Insulinpumpen ohne Sensor zum aktuellsten in Deutschland zugelassenen System des Unternehmens, der 780G mit Guardian 4 Sensor.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 15:25 Uhr +++
Dexcom stellt sich vor: Fokus auf Qualität, Forschung und Partnerschaften. Ein kurzer Abriss der Dexcom-Geschichte (seit 1999). Das Dexcom G6 iCGM war das erste integrierte System, das mit Pumpen und Smartphens kommunizieren durfte und das heute Teil von AID-Systemen ist.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 15:19 Uhr +++
Zwei aktuelle Literaturempfehlungen zum Stand der AID-Systeme in der Praxis:
Phillip, Moshe et al. “Consensus Recommendations for the Use of Automated Insulin Delivery (AID) Technologies in Clinical Practice.” Endocrine reviews. 6 Sep. 2022
Sherr, Jennifer L et al. “Automated insulin delivery: benefits, challenges, and recommendations. A Consensus Report of the Joint Diabetes Technology Working Group of the European Association for the Study of Diabetes and the American Diabetes Association.” Diabetologia vol. 66,1 (2023): 3-22.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 15:12 Uhr +++
Lutz Heinemann: Danke an die DIY #wearenotwaiting Community um Dana Lewis - diese Menschen pushen seit fast 10 Jahren die Entwicklung auch von kommerziellen Systemen und sorgen für immer weitere und neue Fortschritte!
+++ Berlin, 26.01.2023 | 15:10 Uhr +++
Lutz Heinemann führt in den ersten AID-Workshop ein: Die Erwartungshaltung ist zentral. AID-Systeme sind eine tolle Unterstützung und ein wunderbarer Fortschritt, aber sie sind keine Heilung! Dieses Bewusstsein ist sowohl für die Praxisteams als auch für die Nutzenden der Systeme zentral, um Enttäuschungen und entsprechenden Therapieabbrüchen vorzubeugen.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 15:00 Uhr +++
Nach einer Tour de Force durch aktuelle Daten der D.U.T.-Umfrage geht es nun weiter mit einem Überblick über die aktuellen AID-Systeme - eine logische Fortführung des Tages, denn AID-Systeme waren für die Befragten ein großes Thema und hier ist mehr Fortbildung und Wissen gefragt.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:47 Uhr +++
Frage aus dem virtuellen Plenum: Was sind die Gründe für den Abbruch von AID-Therapien? Jens Kröger antwortet: Die Menschen wussten vermutlich oft nicht, worauf sie sich einlassen. Sie müssen verstehen, was ein solches System bringt und welches System auch für sie das Richtige ist. Da fehlt aktuell noch die Aufklärung. Viele, die aktuell gerne ein AID-System hätten, hätten es gerne mit einer Patch-Pumpe, nicht mit einer Schlauchpumpe. Die Abbrüche kommen also vor allem aus einer fehlenden Passung zwischen Erwartung und Realität..
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:55 Uhr +++
Wichtig ist eine Vernetzung der digitalen und physischen Welt, wenn es um digitale Formate wie DiGAs, Schulungen oder Sprechstunden geht. Ohne den tatsächlichen Kontakt zwischen Menschen geht es nicht. DiGAs können unterstützen und ergänzen, aber nicht allein für sich stehen ohne den regelmäßigen Kontakt zu einem menschlichen Ansprechpartner.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:50 Uhr +++
Das Diskussionspanel sieht große Potentiale in allen Bereichen - DiGAs, Smartpens und andere Technologien - wenn eine größere Vernetzung der Daten möglich ist und wenn es wirklich passend zugeschnittene Lösungen für Menschen mit unterschiedlichen Diabetes-Typen gibt.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:43 Uhr +++
Rüber geht's ins virtuelle Studio zum Start der Frage- und Diskussionsrunde - natürlich kann auch das virtuelle Publikum Fragen stellen. Shirin Valentine moderiert die Fragen dann und gibt sie ins physische Plenum.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:41 Uhr +++
Fazit der Analyse:
- 163% Zuwachs von kommerziellen AID-Systemen bei Typ-2-Diabetes
- Rückgang der digitalen Angebote im ersten Jahr nach Corona
- AID-Systeme und ihre Auswirkung auf die Praxis wird positiv eingeschätzt, sowohl mit Blick auf Qualität als auch Quantität des Patientenkontakts
- 6,7% Abbruchquote bei AIFSystemen und 16%, die AID-Systeme schwierig finden
- Barrieren sind Unklarheit bei der Kostenerstattung und Antragstellung und die Herausforderung, bei den schnellen Veränderungen immer auf dem Laufenden zu bleiben
- Barrieren für die Insulinpumpentherapie: Komplizierte Antragstellung und fehlende Ressourcen in der Praxis
- Höchstes Potential bei CGM-Systemen: Steigerung der Messgenauigkeit und Kompatibilität zwischen verschiedenen Systemen
- Barrieren der Video-Schulung sind vor allem Kostenerstattung und Datenschutzprobleme bei Video-Portalen
- Großes Potantial bei DiGAs: grundsätzlich positive Haltung, bisher aber kaum verschrieben
- Hohe Indikation von CGM bei Typ-2-Diabetes auch ohne Insulin
- Stabil hohe Indikation von Smartpens unabhängig vom Diabetes-Typ, die sich aber noch nicht in den aktuellen Nutzerzahlen spiegeln
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:38 Uhr +++
Diabetestechnologien bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Erwachsenen: zwischen 70 und fast 100% für AID-Systeme, Pumpen und CGM. Das gilt grundsätzlich auch für Schwangere mit Typ-1-Diabetes. Anders sieht es aus bei Menschen mit Typ-2-Diabetes ohne Insulin. 46% der Diabetesberater*innen sehen eine Indikation für CGM - denn das Biofeedback über Effekte von Ernährung und Bewegung können bei Lebensstilveränderungen hilfreich sein. Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und Insulin liegt die Indikationsrate aus Sicht der Profis in der Praxis bei bis zu 60%.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:35 Uhr +++
Diabetes-Apps und DiGAs: hohes Potential, aber bisher haben 53% der Befragten noch keine einzige DiGA verschrieben. Die Einstellung in der Praxis ist zwar grundsätzlich positiv-neutral, allerdings scheint dies noch nicht zum Handeln zu führen. Das mag auch daran liegen, dass es noch keine DiGA gibt, die sich wirklich auf Diabetes und Selbstmanagement konzentriert und alle wichtigen Daten integriert.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:31 Uhr +++
Videosprechstunde hat nur eine ganz geringe Bedeutung in der Diabetologie und die Befragten erwarten nicht, dass sie in den nächsten fünf Jahren steigt. Interessant: Zumindest die Videoschulung scheint im Kommen zu sein, in fünf Jahren werden 60% Videoschulungen erwartet.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:28 Uhr +++
Erwarteter Zuwachs der Nutzung von CGM-Nutzung sowohl bei Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes ist groß: In fünf Jahren erwarten die Befragten eine Versorgung von 90% der Menschen mit Typ-1-Diabetes, aber auch rund 70% der Menschen mit Typ-2-Diabetes mit CGM-Sensoren.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:25 Uhr +++
Wohin geht die Reise bei AID-Systemen? Viel Hoffnung wird in die Nutzung von KI gesetzt. Außerdem stehen Interoperabilität verschiedener Systeme weit oben, sowie die bi-hormonellen Systeme, die Glukagon und Insulin kombinieren.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:24 Uhr +++
Einschätzung von AID-Systemen aus Sicht von Diabetolog*innen und Diabetesberater/-assistent*innen: nur noch wenige denken, der Kontakt zu den Menschen mit Diabetes werde schlechter oder die Therapie riskanter. Die Erfahrung der vergangenen Jahre scheint gezeigt zu haben, dass die meisten Menschen grundsätzlich zufrieden mit AID-Systemen sind. Interessant: 25% der Patient*innen lehnen AID-Systeme ab und etwa 16% sind nicht mit ihrem System zufrieden.
Wer profitiert am meisten? Patient*innen mit Hypo-Problemen, stark schwankenden Glukosewerten und Menschen, deren Stoffwechsellage nicht zufriedenstellend ist.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:20 Uhr +++
Wie bedeutsam sind neue Technologien und digitale Möglichkeiten? Ganz vorne rangieren AID-Systeme, Insulinpumpen, Diabetes-Apps und Online-Video-Schulungen. Die Wichtigkeit von AID-Systemen ist seit 2019 von 23% auf heute 80% gewachsen, in 5 Jahren halten voraussichtlich 98% aller Diabetolog*innen diese Systeme für wichtig.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:15 Uhr +++
Wie verändert sich die diabetesbezogene Belastung durch Technologien? 70% sind der Meinung, dass Technologien Belastungen reduzieren, aber etwa 20% glauben auch, dass neue Technologien neue Belastungen mit sich bringen.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:15 Uhr +++
Welche Technologien sind wie verbreitet? Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes sind etwa 78% mit CGM versorgt, Pumpen ca. 35%, AID-Systeme nutzen ca. 10%. Nur bei AID-Systemen macht die Praxisgröße einen Unterschied - sie werden in großen Zentren etwa doppelt so häufig verordnet als in kleinen Praxen.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:12 Uhr +++
Bernd Kulzer stellt die Teilnehmendenzahlen vor:
336 Diabetologi*innen haben teilgenommen, das Durchschnittsalter liegt bei 55. Es gibt deutlich mehr ältere Kolleg*innen als jüngere. Beteiligt haben sich Diabetolog*innen aus allen Regionen. 674 Diabetesberater/-assistent*innen, auch hier gibt es mehr ältere als jüngere. Insgesamt zeichnet sich also schon ein Nachwuchsproblem in der Diabetologie ab.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:10 Uhr +++
Seit 2018 wird jährlich die Befragung zu Diabetes und Technologie durchgeführt. Besonders spannend sind die Entwicklungen über die Zeit, aber auch der Vergleich zwischen den Meinungen und Einstellungen von Menschen mit Diabetes und denen von medizinischem Fachpersonal zum Thema Technologie.
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:05 Uhr +++
Diatec zum ersten Mal hybrid: wir wollen das Beste aus beiden Welten mitnehmen. Einhellige Meinung der Teilnehmenden vor Ort: Wie schön, sich endlich wieder auch persönlich zu sehen!
+++ Berlin, 26.01.2023 | 14:00 Uhr +++
Auf geht's - gleich beginnt der erste Tag der diatec mit der Vorstellung aktueller Daten, der D.U.T.-Umfrage. Auf der Bühne stehen Lutz Heinemann und Bernd Kulzer. Der D.U.T-Report 2022 ist online verfügbar und wir dürfen gespannt sein auf die Ergebnisse der Befragung für 2023!
+++ Update vom 25.01.2023 | 12:00 Uhr +++
Morgen beginnt in Berlin die Diabetes-Technologie-Fachkonferenz diatec. Wir sind für Sie vor Ort und werden hier regelmäßig live berichten. Setzen Sie sich schon jetzt ein Lesezeichen in den Browser und schauen Sie vom 26.01. – 28.01 regelmäßig vorbei!