Das VDBD-Symposium im Rahmen der Diabetes Herbsttagung im November 2024 zählte rund 870 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Diese enorme Beteiligung spiegelt sowohl das spannende Vortragsprogramm als auch das konstante Interesse von Diabetesfachkräften wider.
Die Themen reichten von der Früherkennung von Typ-1-Diabetes über das PCO-Syndrom bis hin zu "Bewegung als Medizin". Zusätzlich gab es Updates zu Insulinen, Neuigkeiten aus der VDBD AKADEMIE und die Verleihung des VDBD-Ehrenpreises. Ein Highlight war die erstmalige Vorstellung gemeinsamer Rahmenempfehlungen von VDBD, BVND, BVDK, BVKD und DDG – ein wichtiger Schritt für die Versorgungsqualität.
Am 22. und 23. November 2024 wurde Hannover zum Zentrum der Diabetesforschung und -versorgung: Im Hannover Congress Centrum (HCC) fand die Diabetes Herbsttagung unter dem Motto "Der Mensch im Mittelpunkt" statt. Mit rund 4 000 Teilnehmenden vor Ort zeigte die Veranstaltung erneut ihre Bedeutung als zentrale Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen in der Diabetologie. Neben aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen standen auch praktische Ansätze für die Therapie im Fokus. Zahlreiche Diabetesberater:innen, Diabetesassistent:innen sowie Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen reisten aus ganz Deutschland an, um Kontakte zu knüpfen, sich fortzubilden und neue Impulse für ihre Arbeit mitzunehmen.
Rund 870 Teilnehmer waren beim Symposium dabei
Einen besonderen Höhepunkt stellte das traditionelle VDBD-Symposium am Freitagnachmittag dar. In der Glashalle des HCC versammelten sich rund 870 Teilnehmende und folgten gespannt dem abwechslungsreichen Programm. Die Veranstaltung wurde von Kathrin Boehm, VDBD-Vorstandsvorsitzende, und Yvonne Häusler, ebenfalls Vorstandsmitglied, moderiert. Beide führten das Publikum souverän durch die Vorträge und sorgten mit ihrer dynamischen Moderation für eine angenehme Atmosphäre.
Wissenschaftliche Vorträge und praxisnahe Themen
Den Auftakt machte Dr. med. Jantje Weiskorn, Kinderdiabetologin aus Hannover, mit einem Vortrag zur Früherkennung von Diabetes Typ 1, der häufigsten Stoffwechselerkrankung im Kindesalter. Sie betonte die Bedeutung früher Diagnosemethoden, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität betroffener Kinder zu verbessern. Dr. med. Barbara Sawitzky-Rose aus Berlin beleuchtete das Thema "PCO-Syndrom in der Diabetesschwerpunktpraxis". Sie erklärte, welche Herausforderungen das polyzystische Ovarialsyndrom für die Beratung und Behandlung mit sich bringt und wie interdisziplinäre Ansätze Patientinnen besser unterstützen können.
Diabetes und Sport: Bewegung als Medizin
Ein "bewegender" Vortrag folgte von Prof. Dr. Christian Brinkmann aus Köln, der über "Diabetes und Sport: Bewegung als Medizin" sprach. Mit anschaulichen Beispielen und einer motivierenden Botschaft gelang es ihm, das Publikum für die Rolle von Bewegung in der Diabetestherapie zu begeistern und von den Stühlen zu reißen. Aktuelle Entwicklungen in der Insulintherapie wurden von Dr. Bernhard Gehr, Leitender Oberarzt aus Bad Heilbrunn, im Vortrag "Update Insuline" vorgestellt. Er informierte über neue Präparate und deren Einsatzmöglichkeiten in der Praxis.
Weiterbildung, Auszeichnung und ein weiteres Herzensthema
Auch die Weiterentwicklung der beruflichen Kompetenzen war ein zentrales Thema. Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin der VDBD AKADEMIE, stellte das Fortbildungsprogramm für 2025 vor. Dabei wurden neue Inhalte und Formate angekündigt, die auf die Bedürfnisse der Diabetesfachkräfte zugeschnitten sind. Ein emotionaler Moment war die Verleihung des VDBD-Ehrenpreises an Gerlinde Hones, Diabetesberaterin DDG und AG-Sprecherin Sachsen-Anhalt. Die Ehrung würdigte ihr jahrzehntelanges Engagement für die Verbesserung der Diabetesversorgung.
Ein weiteres Herzensthema des Symposiums war die interprofessionelle Versorgung. Unter der Leitung von Kathrin Boehm hatte der VDBD gemeinsame Rahmenempfehlungen mit den ärztlichen Verbänden entwickelt. Diese sollen die Rolle und Kompetenzen der Diabetesberater:innen veranschaulichen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen verbessern und somit die Versorgung von Menschen mit Diabetes optimieren. Den Abschlussvortrag der Veranstaltung übernahm Angelika Deml, Leiterin der Katholischen Akademie Regensburg, mit ihrem Vortrag über "Diabetes Coaching – mehr als nur ein neuer Begriff". Sie beschrieb, wie Coaching-Ansätze in der Betreuung von Menschen mit Diabetes eine neue Qualität der Unterstützung schaffen können.
Fazit: Ein voller Erfolg
Das VDBD-Symposium auf der Diabetes Herbsttagung 2024 zeigte erneut eindrucksvoll, wie wichtig der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis ist, um die Diabetestherapie für die Patient:innen kontinuierlich zu verbessern.

Gerlinde Hones bekam die VDBD-Ehrenmedaille.
Seit 2023 verleiht der VDBD einmal jährlich die VDBD-Ehrenmedaille an verdiente VDBD-Mitglieder. In 2024 wurde Gerlinde Hones, Diabetesberaterin DDG und VDBD-AG-Sprecherin Sachsen-Anhalt, mit der Auszeichnung geehrt. Gerlinde Hones hat über Jahrzehnte hinweg mit Fachkompetenz, Engagement und Herz einen unschätzbaren Beitrag für die die Diabetesversorgung und Pflege geleistet und sich stets für den VDBD engagiert.
Weiterbildungsstationen
Ihre berufliche Reise begann 1983 mit dem Abschluss zur Krankenschwester, heute besser bekannt als Pflegefachkraft. 1996 bis 1997 folgte die Weiterbildung zur Diabetesberaterin DDG. 1998 übernahm sie die Leitung der Diabetesabteilung im Klinikum Lutherstadt Eisleben – ein Meilenstein, der nicht nur Verantwortung, sondern auch die Möglichkeit mit sich brachte, entscheidende Impulse zu setzen. Im selben Jahr begann sie, sich intensiv mit einer Vielzahl von Schulungsprogrammen zu beschäftigen – von BARFUSS über MEDIAS bis hin zu DiaLife.
Ihre berufliche Weiterentwicklung fand ihren Höhepunkt in den Abschlüssen zur Ernährungsmanagerin im Jahr 2012 und dem zertifizierten Curriculum Geriatrie im Jahr 2014. Jüngst, im Jahr 2022, erweiterte sie ihr Wissen außerdem mit der Basisqualifikation Diabetes Pflege "Train the Trainer" der DDG – ein weiterer Beweis für Ihre Leidenschaft für das Lernen und Weitergeben von Wissen.
Starkes Engagement
Neben all diesen beruflichen Leistungen engagierte sich Gerlinde auch auf vielfältige Weise ehrenamtlich. Seit 1997 ist sie Mitglied des VDBD, seit 1998 auch Mitglied der DDG. Im Jahr 2002 organisierte sie das erste Treffen der Arbeitsgemeinschaft Sachsen-Anhalt und 2005 wurde sie offiziell zur Sprecherin der AG Sachsen-Anhalt gewählt – eine Rolle, die sie seither mit viel Herzblut ausfüllt und die Organisation der AG-Treffen für die kommenden Jahre prägte.
2009 brachte sie mit der VDBD-Aktion "Prävention Diabetes in der Schule" Aufklärungsarbeit direkt zu den jungen Menschen – ein herausragendes Projekt mit 11 Veranstaltungen an verschiedenen Schulen. Als Delegierte des VDBD bei diabetesDE war sie in gleich zwei Amtsperioden aktiv und setzte sich für gemeinsame Veranstaltungen mit der Diabetes Gesellschaft Sachsen-Anhalt ein.
2011 war Gerlinde zusammen mit der Diabetes Gesellschaft Sachsen-Anhalt und des Landesverbandes des DDB in Magdeburg an der Ausrichtung des Weltdiabetestages in Magdeburg beteiligt, eine Veranstaltung, die mit der Aktion "Walken am Elbufer" nicht nur aufklärte, sondern auch bewegte. Sie unterstützte aktiv eine Selbsthilfegruppe in Mansfeld Südharz und den angrenzenden Landkreisen inklusive Diabetes Mobil.
2020 bewies sie Innovationsgeist, als sie den ersten Online-Stammtisch der AG Sachsen-Anhalt ins Leben rief – eine wichtige Initiative, die den Austausch auch in schwierigen Zeiten ermöglichte.
Darüber hinaus übernahm Gerlinde seit 2016 immer wieder verantwortungsvolle Rollen für den VDBD: sei es als Wahlhelferin, Kassenprüferin oder gar Wahlleiterin. Ihr Einsatz erstreckte sich bis in politische Kreise, wie das Gespräch im Gesundheitsministerium Thüringen im Jahr 2019 zeigt, wo sie das wichtige Thema der nationalen Diabetesstrategie auf Landesebene vertrat.
Dankeschön!
Dieser Lebenslauf erzählt nicht nur die Geschichte einer herausragenden Fachkraft und engagierten Ehrenamtlerin, sondern einer Frau, die nie stillsteht, die stets bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und mit Herz und Sachverstand für die Belange anderer einzutreten.
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Erschienen in: Diabetes-Forum, 2025; 37 (1) Seite 40-42