Ein neues Workshopkonzept des BVND hilft diabetologischen Schwerpunktpraxen bei der Umsetzung des Qualitätsmanagements und orientiert sich dabei an den Bedürfnissen der Niedergelassenen. Das Projekt entstand in Kooperation mit der Berlin-Chemie AG.

Ein neues Konzept für Workshops zum Qualitätsmanagement in diabetologischen Schwerpunktpraxen präsentierte Dr. med. Dorothea Reichert, Landau, beim diaXperts aktiv Workshop der Firma Berlin-Chemie am 3. März in Berlin. Die stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Niedergelassener Diabetologen e. V. (BVND), zeichnet für die Inhalte des Projektes verantwortlich, das in Kooperation mit der Berlin-Chemie AG entstanden ist.

Die "DSP-Workshops" sollen Hilfen zum Aufbau und Ideen zur Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements speziell für diabetologische Schwerpunktpraxen anbieten. Im Zentrum stehe der interkollegiale Austausch, betont Reichert. Es gibt schon einen großen Folienschatz aber: "Ich brauche die Bedürfnisse von Ihnen".

Wichtige Fragen seien: Wie integriere ich Behandlungspfade in meine Arbeit? Welche Prozessindikatoren wollen wir haben? Und: Welche Qualitätsindikatoren wollen wir haben?

Curriculum als lernendes System

Die ständige Anpassung des Curriculums an die aktuellen Themen sei zwingend erforderlich. Zielgruppe seien komplette Praxisteams mit Ärzten, MFAs, Praxismanagerinnen, Diabetesberaterinnen.

Organisatorisches wie der Terminplan, Mitarbeitergespräche, Fehlermanagement gehören dazu. Letzteres wird existenziell, so Reichert. Als ein Beispiel nennt sie das Beschwerdemanagement, was zwar jedem lästig sei, andererseits jedoch als wichtiges Instrument zum Ergründen der Patientenbedürfnisse genutzt werden könne.

Beschwerdemanagement dient der Patientenbindung

Letzlich diene es der Patientenbindung, könne im Ergebnis aber auch zu einer gewissen Bereinigung führen, nämlich dann, wenn der Patient sich eine andere Praxis suchen muss. "Die Workshops liegen mir am Herzen, weil es die ideale Plattform ist, um sich auszutauschen. Auf diese Art und Weise haben wir die Chance, ein gutes Miteinander zu haben, so dass am Schluss des Tages auch ein zufriedener Arzt steht", so Reichert.

Ein weiteres, neues Kooperationsprojekt stellte Bernd Knorr von der Berlin-Chemie AG vor. Der Betriebswirt will für das unbeliebte Thema "Betriebswirtschaftiche Praxisführung" sensibilisieren und setzt sich für ein Umdenken hin zu einer aktiven Steuerung im Umgang mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen ein. Eine Präsentation dieses BVND-Projektes wird es auch bei der DDG-Jahrestagung im Mai in Berlin geben.



Autorin: Ingeborg Fischer-Ghavami
Redaktion Diabetes-Forum, Kirchheim-Verlag
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Erschienen in: Diabetes-Forum, 2018; 30 (4) Seite 40