Diabetes, Stoffwechsel und Herz-Chefredakteur Dr. Martin Lederle startet einen Aufruf an Novo Nordisk und an den G-BA, um Tresiba wieder für Patienten verfügbar zu machen.
Egal, welche Ereignisse (siehe „Mein Zwischenruf“) letztendlich zum angekündigten Vertriebsstopp von Tresiba (Insulin degludec) in Deutschland geführt haben: Darunter leiden die Patienten, die in den letzten Monaten von diesem Insulin profitiert haben.
Als Therapeut und Begleiter dieser Patienten fühle ich mich dazu verpflichtet, dabei mitzuhelfen, einen Weg zu finden, wie die Betroffenen auch über den 30. September 2015 hinweg mit diesem Insulin in Deutschland versorgt werden können.
Wenn Sie meine Ansicht teilen, dann bitte ich Sie, folgende zwei Aufrufe zu unterstützen:
Aufruf 1:
Das Unternehmen Novo Nordisk wird aufgefordert, umgehend Maßnahmen in die Wege zu leiten, damit die Patienten in Deutschland, die bisher von Tresiba profitiert haben, auch über den 30. September 2015 hinweg dieses Insulin nutzen können. Dies könnte beispielsweise im Rahmen einer Anwendungsbeobachtung im Sinne von § 4 Absatz 23 Satz 3 Arzneimittelgesetz (AMG) erfolgen.
Ich bin sicher, dass sich die Mitarbeiter/innen in den ambulanten Diabeteseinrichtungen in Deutschland an der Umsetzung eines solchen Vorhabens beteiligen werden.
Aufruf 2:
Der Gemeinsame Bundesausschuss wird dazu aufgefordert, zukünftig bei der Festlegung der „zweckmäßigen Vergleichstherapie“ im Rahmen der Durchführung einer frühen Nutzenbewertung für neue Medikamente die Verhältnisse in der real praktizierten Patientenversorgung in Deutschland zu berücksichtigen.
von Dr. Martin Lederle
Arzt für Innere Medizin, Diabetologie
Ärztlicher Leiter MVZ Ahaus GmbH,
Wüllener Straße 101, 48683 Ahaus
E-Mail: lederle@mvz-ahaus-vreden.de