Die Ernährungsstrategie der Bundesregierung „Gutes Essen für Deutschland“ wurde am Mittwoch vom Bundeskabinett vorgestellt. Sie soll bis 2050 eine gesunde, klimaschonende und sozial verträgliche Ernährung für alle Menschen in Deutschland möglich und einfach machen. Die Inhalte der Ernährungsstrategie kommentiert Barbara Bitzer, Sprecherin des Wissenschaftsbündnisses Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).

Mit der Ernährungsstrategie der Bundesregierung gebe es erstmal einen wichtigen Rahmen und wegweisende Handlungsoptionen, wie das wichtige Ziel erreicht werden kann, gutes Essen für alle Menschen in unserem Land möglich zu machen, heißt es in der DANK-Mitteilung. Seit Jahren gebe es immer wieder neue, alarmierende Zahlen zu ernährungsbedingten Erkrankungen.

Nach Angaben des Robert-Koch Instituts seien in Deutschland rund 46 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer übergewichtig – mit fatalen Folgen für die Gesundheit. "Diese Entwicklung darf nicht im Sinne der Bundesregierung sein!", unterstreicht Barbbara Bitzer und betont: "Umso wichtiger ist es, dass mit der Ernährungsstrategie endlich gegengesteuert wird."

Dabei müsse bereits bei den Jüngsten in unserer Gesellschaft angesetzt werden, sagt die Sprecherin des Wissenschaftsbündnisses. DANK begrüße es deshalb sehr, dass die Bundesregierung verbindliche Qualitätsstandards nach DGE-Kriterien in der Schul- und Kitaverpflegung etablieren wird.

"Dennoch hält sich unsere Euphorie in Grenzen, denn steuerliche bzw. fiskalische Instrumente, beispielsweise die Streichung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse oder die Einführung einer Herstellerabgabe auf stark gesüßte Getränke, sucht man in der heute vorgestellten Strategie vergeblich", so Bitzer. Sie betont: "Eine Ernährungsstrategie ohne fiskalische Instrumente greift zu kurz! "

Entscheidend sei aber auch, dass die geplanten Regelungen zum Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung, die der Bundesernährungsminister bereits im Februar 2023 vorgestellt hat, endlich umgesetzt würden und sich an einer umfassenden Uhrzeitenregelung orientieren. Andernfalls bleibe die Ernährungspolitik des Bundes eine Politik für die Interessen von Unternehmen und nicht für die Kindergesundheit. "Das wäre eine verpasste Chance“, schließt Barbara Bitzer.

Weitere Informationen:
Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK)ist ein Wissenschaftsbündnis aus 22 medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften, Verbänden und Forschungseinrichtungen, das sich für Maßnahmen der Verhältnisprävention zur Verhinderung von Krankheiten wie Adipositas, Diabetes, Krebs und Herz-Kreislaufkrankheiten einsetzt. www.dank-allianz.de

Mehr zum Thema


Quelle: Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) | Redaktion

Redaktion diabetologie-online
MedTriX GmbH Deutschland
Unter den Eichen 5, 65195 Wiesbaden