Liraglutid senkt das Risiko für kardiovaskulären Tod, nicht-tödlichen Myokardinfarkt oder nicht-tödlichen Schlaganfall im Vergleich zu Placebo signifikant um 13 %. Das zeigen die Ergebnisse der LEADER-Studie, die auf dem Kongress der amerikanischen Diabetesgesellschaft präsentiert wurde.
In der auf dem Kongress der amerikanischen Diabetesgesellschaft (ADA) vorgestellten LEADER (Liraglutide Effect and Action in Diabetes: Evaluation of Cardiovascular Outcome Results - A Long Term Evaluation)-Studie zeigte sich für Liraglutid, GLP-1-Rezeptoragonist (Handelsname Victoza), eine Senkung des Risikos für kardiovaskulären Tod, nicht-tödlichen Myokardinfarkt oder nicht-tödlichen Schlaganfall bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen im Vergleich zu Placebo. Weiterhin ergab sich eine Reduktion der Gesamtmortalität und von Nierenerkrankungen. Die Studie erscheint im New England Journal of Medicine.¹ ²
Im Vergleich zu Placebo signifikante Reduktion der kardiovaskulären Todesfälle
Die randomisierte Doppelblind-Studie mit 9340 Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes mit erhöhtem Risiko für Herzerkrankungen wurde in zwei Gruppen geteilt: Liraglutid und Placebo. Liraglutid wurde täglich injiziert und die ersten Wochen +0,6 mg titriert (initial 0,6 mg, 2 Woche 1,2 mg, 3 Woche 1,8 mg).
Die Studienteilnehmer, die Liraglutid bekamen, hatten ein 13 % geringeres Risiko des primären kombinierten Endpunktes aus kardiovaskulärem Tod, nicht-tödlichem Myokardinfarkt oder nicht-tödlichem Schlaganfall im Vergleich zur Placebogruppe. Weiterhin zeigte sich ein um 22 % geringeres Risiko für kardiovaskulären Tod, ein 15 % geringeres Risiko für Gesamt-Mortalität und ein 22 % geringeres Risiko für eine neu auftretende Nierenerkrankung.
Liraglutid ist somit nach Empagliflozin das zweite Antidiabetikum, für das eine Senkung des kardiovaskulären Risikos in Studien (EMPA-REG OUTCOME) nachgewiesen wurde.
„Das sind spannende Ergebnisse, da sie zeigen, dass Liraglutid nicht nur den Blutzucker und das Gewicht der Patienten senken, sondern auch zur Vermeidung von kardiovaskulären Komplikationen und Todesfällen bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulären Risiko beitragen kann“, erklärte Dr. John Buse, Chairman des LEADER Steering Committees und Leiter der endokrinologischen Abteilung sowie Direktor des Diabetes Care Centre an der medizinischen Fakultät der Universität North Carolina.
Positive Effekte auch auf HbA1c und Gewicht
Ausgehend von einer mittleren Baseline von 8,7 % in beiden Gruppen erreichten Patienten unter Liraglutid im Vergleich zu Placebo, jeweils zusätzlich zur Standardbehandlung, eine signifikante Reduktion des HbA1c-Werts. Des Weiteren wurde der Gewichtsverlust der Patienten unter Liraglutid im Vergleich zu Placebo über den Untersuchungszeitraum von drei Jahren aufrechterhalten (ETD: -2,3 kg, 95%-KI: -2,5; -2,0).¹ ²
„Wir freuen uns sehr über die Ergebnisse der LEADER-Studie, die für Liraglutid eine signifikante Reduktion der schweren kardiovaskulären Ereignisse bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulären Risiko belegen, einschließlich Todesfälle aller Ursachen“, erklärte Mads Krogsgaard Thomsen, Executive Vice President und Chief Science Officer von Novo Nordisk. „Für uns beginnt damit eine neue Ära, in der unser Schwerpunkt in Forschung und Entwicklung über die Blutzuckerkontrolle hinausgehen wird.“
Der Anteil der Erwachsenen mit unerwünschten Nebenwirkungen war in der Liraglutid- und in der Placebo-Gruppe vergleichbar (62,3 % bzw. 60,8%, p=0,12). Die häufigsten Nebenwirkungen, die zu einem Therapieabbruch unter Liraglutid führten, waren gastrointestinale Ereignisse. Die Inzidenz der akuten Pankreatitis war in der Liraglutid-Gruppe numerisch geringer als in der Placebo-Gruppe.¹ ²
Quelle: Lena Schmidt/ Mitteilung der Novo Nordisk Pharma GmbH