Im Januar 2020 wird Sanofi in Deutschland mit Suliqua eine neue Therapieoption für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes einführen. Die Fixkombination aus einem Basalinsulin (Insulin glargin 100 E/ml) und einem GLP-1-Rezeptoragonisten (Lixisenatid) wird in einem Fertigpen appliziert und ist hierzulande bisher einzigartig.
Anfang nächsten Jahres wird das erste Kombinationspräparat aus einem Basalinsulin (Insulin glargin 100 Einheiten/ml) und einem GLP-1-Rezeptoragonisten (Lixisenatid) auf dem deutschen Markt kommen. Die Fixkombination mit dem Handelsnamen Suliqua wurde im Januar 2017 in der Europäischen Union zugelassen. In Deutschland wurde im Juli 2019 eine Einigung zur Preisgestaltung für das vom Unternehmen Sanofi entwickelte Medikament erzielt.
Entsprechend dieser Einigung kann der Fertigpen Suliqua SoloSTAR mit 100 E/ml Insulin glargin und 33 µg/ml Lixisenatid verordnet werden für einen täglichen Insulinbedarf von 30 bis 60 Einheiten als Add-on zu Metformin, um eine Verbesserung der Blutzuckerkontrolle bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes zu erreichen, deren Blutzuckerspiegel unter einer basalunterstützten oralen Therapie (BOT) nicht ausreichend kontrolliert ist [1].
Insulin glargin (100 E/ml) und Lixisenatid kombiniert zwei blutzuckersenkende Wirkstoffe mit sich ergänzenden Wirkmechanismen: Insulin gargin 100 E/ml, ein Basalinsulinanalogon, senkt insbesondere die Nüchternglukosewerte und Lixisenatid, ein GLP-1-Rezeptoragonist, beeinflusst insbesondere die postprandialen Glukosewerte [1].
LixiLan-L-Studie demonstriert Überlegenheit der Fixkombination
Die Zulassung der Fixkombination von Insulin glargin (100 E/ml) und Lixisenatid basiert unter anderem auf der LixiLan-L-Studie mit über 700 Patienten. Sie verglich das Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil der Fixkombination mit Insulin glargin 100 E/ml jeweils zusätzlich zu einer Metformin-Therapie bei Patienten, die unter einer BOT keine zufriedenstellende glykämische Kontrolle erreichten.
Nach 30 Wochen profitierten Patienten unter Insulin glargin (100 E/ml) und Lixisenatid von einer effektiveren Senkung ihrer HbA1c-Werte als unter Insulin glargin 100 E/ml (mittlere Differenz: -0,5 Prozent; 95 Prozent-Konfidenzintervall: -0,6 bis -0,4 Prozent; p < 0,0001). Unter der Fixkombination erreichten darüber hinaus mehr Patienten einen HbA1c-Zielwert von < 7 Prozent, die postprandialen Blutzuckeranstiege fielen geringer aus und das 7-Punkte-Profil war besser als unter dem Basalinsulin ohne GLP-1-Rezeptoragonist.
Patienten, deren Therapieregime Lixisenatid enthielt, hatten außerdem einen Gewichtsvorteil im Vergleich zur Therapie mit Insulin glargin 100 E/ml. Das Hypoglykämierisiko war in beiden Studiengruppen vergleichbar [2].
Für welche Patientengruppen die Fixkombination geeignet ist
Für eine Behandlung mit der Fixkombination sind dem Münchner Diabetologen Dr. Thorsten Siegmund zufolge insbesondere Patienten geeignet, die bisher mit einer BOT mit ≥ 30 Einheiten Basalinsulin behandelt werden und die seit zwei Quartalen ein Prozent über ihrem individuellen HbA1c-Zielwert liegen. Auch für Patienten mit einer Gewichtsproblematik könnte der Einsatz der Fixkombination sprechen, so Siegmund.
Suliqua wird in einem olivfarbenen SoloSTAR-Fertigpen ausgeliefert. Die Dosierung erfolgt individuell auf Basis des klinischen Ansprechens und wird je nach Insulinbedarf des Patienten titriert [1].
Quelle: Presseinformation von Sanofi | Redaktion