Bei der 15. Diabetes Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), die im Schulterschluss mit der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) stattfindet, diskutieren mehr als 3.500 Teilnehmende aktuelle Erkenntnisse der Diabetologie und Ernährungsmedizin. Die Tagung findet vom 5. bis 6. November unter dem Motto „Diabetes und Adipositas – gemeinsam durch dick und dünn“ vor Ort in Wiesbaden sowie online statt.

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) wird ihre 15. Herbsttagung gemeinsam mit der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) ausrichten. Der Kongress findet vom 5. bis 6. November 2021 sowohl als Präsenzveransstaltung in Wiesbaden als auch online statt. Aufgrund des engen Zusammenhangs der beiden Erkrankungen lautet das Motto der Tagung „Diabetes und Adipositas – gemeinsam durch dick und dünn“.

Corona-Pandemie hat Adipositas-Problem verschärft

„Das Motto soll primär signalisieren, dass wir Menschen mit Diabetes und/oder Adipositas auch in schwierigen Zeiten begleiten und ihnen individuell die bestmögliche Therapie und Unterstützung anbieten“, erklärt Professor Dr. med. Werner Kern, Tagungspräsident der DDG. Eine schwierige Zeit ist auch die Corona-Pandemie, die einen gesunden Lebensstil für viele enorm erschwert hat:

So zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des Else Kröner Fresenius Zentrums für Ernährungsmedizin (EKFZ), dass die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen dazu geführt haben, dass sich mehr als die Hälfte der Deutschen in den letzten Monaten weniger bewegt hat. Zudem gaben 39 Prozent der Teilnehmenden an, während der Pandemie im Durchschnitt 5,6 Kilo zugenommen zu haben, bei Menschen mit Adipositas waren es sogar 7,2 Kilogramm.

„Fast jeder Dritte hat in der Corona-Zeit an Gewicht zugenommen. Jeder vierte Erwachsene in Deutschland ist inzwischen übergewichtig, jedes siebte Kind zu dick. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, denn mit Übergewicht gehen nicht selten auch schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Diabetes Typ 2 einher“, warnt Professor Dr. med. Sebastian M. Meyhöfer Tagungspräsident der DAG.

Psychosoziale und gesundheitspolitsche Aspekte

Die Therapie von Adipositas und Diabetes wird daher im Rahmen der Diabetes-Herbsttagung berufsübergreifend diskutiert. „Dabei beleuchten wir vor allem neue Therapiestrategien, zum Beispiel im Bereich der Gewichtsregulation. Im Fokus stehen aber auch vielversprechende Entwicklungen in der Diabetestechnologie wie Closed Loop Systeme, die eine automatisierte Insulinabgabe ermöglichen“, betont Meyhöfer.

„Von großer Bedeutung sind außerdem die psychosozialen und gesundheitspolitschen Aspekte der beiden Erkrankungen Diabetes und Adipositas. Es werden eine Reihe von Symposien und Workshops zu diesem Themenkreis angeboten, in denen es beispielsweise um Motivation, dem Umgang mit Scheitern oder Stigmatisierung und Ausgrenzung geht“, ergänzt Kern. In 39 Symposien, sechs Praxisdialogen und 24 Workshops bietet die Tagung Teilnehmenden aus Ärzteschaft, Wissenschaft, Diabetes- und Ernährungsberatung sowie weiteren Berufsgruppen eine Vielzahl praxisorientierter Themen.

Präsenz-Veranstaltung unter „2-G“-Bedingungen

Die diesjährige Diabetes Herbsttagung wird als Hybrid-Veranstaltung stattfinden. Teilnehmende, die geimpft oder genesen sind („2-G“), können unter Einhaltung der behördlichen Regelungen und eines entsprechenden Hygienekonzepts vor Ort in Wiesbaden teilnehmen. Diejenigen, die nicht anreisen möchten, können virtuell an der Tagung teilnehmen.

„Ein Großteil der Vorträge und Panels wird live gestreamt. Die Teilnahme an den Workshops ist jedoch ausschließlich vor Ort in Wiesbaden möglich“, so Meyhöfer. „Wer sich mit Kolleginnen und Kollegen austauschen und vernetzen möchte – also das interaktive und persönliche Erlebnis sucht – sollte nach Wiesbaden kommen“, empfiehlt Kern.

Die 15. Diabetes Herbsttagung der DDG beginnt offiziell am Freitag, den 5. November 2021 um 10.30 Uhr mit einer Eröffnungsveranstaltung. Die Vorträge starten bereits um 8.30 Uhr. Das Tagungs­programm kann auf der Website der DDG abgerufen werden, dort besteht auch die Möglichkeit für Interessierte sich direkt online anzumelden.

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) | Redaktion