Auf der Demonstration für eine Nationale Diabetes-Strategie am 11. Juni 2013 in Berlin riefen die Teilnehmer die Politik zum Handeln auf.
Etwa 100 Teilnehmer demonstrierten am Dienstag, den 11. Juni 2013 von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Berliner Regierungsviertel für eine Nationale Diabetes-Strategie für Deutschland. Unter dem Motto „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ riefen die Verbände diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) und die Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) zur Beteiligung an der politischen Kampagne auf.
Aufmerksamkeit für unterschätzte Volkskrankheit
Mit der Demonstration machten sie gemeinsam auf die von der Politik unterschätzte Volkskrankheit Diabetes und die Defizite in der Früherkennung, Versorgung und Forschung aufmerksam. Als Symbolakt wurde ein Zuckerberg vor dem Kanzleramt aufgehäuft, der den Zuckerkonsum pro Jahr in Deutschland symoblisierte: 2,66 Mio Tonnen.
Zuckerberg und 3000 Unterschriften
Diabetes-Verbände, Menschen mit Diabetes, ihre Behandler und Berater zogen am gestrigen Dienstag gemeinsam von der Kreuzung Reinhardtstr./Schiffbauerdamm Richtung Kanzleramt und zum Bundesministerium für Gesundheit. Dort übergab Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt des Kinderkrankenhauses „auf der Bult“ in Hannover die 20 gesundheitspolitischen Forderungen der Kampagne an Dr. Roland Jopp, Pressereferent im Bundesgesundheitsministerium. Juliane Grützmann, Vorstand der Selbsthilfeorganisation DDH-M, übergab zudem 3 000 Patientenunterschriften, die sich gegen die jüngsten Therapieeinschränkungen durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) aussprachen.
Hochwasser und unterbrochene Bahnstrecken hinderten Teilnehmer
Zwar mussten viele zur Demo angemeldete Selbsthilfegruppen aus anderen Bundesländern kurzfristig ihre geplante Teilnahme wegen des Hochwassers in der Region und unterbrochenen Bahnstrecken absagen. Dennoch war das Engagement der rund hundert Teilnehmer lebhaft und vor allem lautstark: Als symbolischer Akt führte auf der Demo ein überdimensionaler „Zuckerberg“ den Zug an. Mit ihren Protest-T-Shirts, Trommeln, Trillerpfeifen und Merkel-Masken erregten die Demonstranten große Aufmerksamkeit.
Nationale Diabetes-Strategie gefordert
„Wir brauchen eine Nationale Diabetes-Strategie!“, skandierten alle gemeinsam mit Professor Dr. med. Thomas Danne beim Zug durch Berlins Straßen zum Kanzleramt, wo er eine Ansprache hielt, bevor es vorbei an Reichstag und Brandenburger Tor direkt zum Bundesgesundheitsministerium ging. 17 von 27 europäischen Ländern haben bereits einen Nationalen Diabetes-Plan, Deutschland hat diesen noch nicht. Ziel der politischen Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ ist daher, das Thema Diabetes im Bundestagswahljahr auf die politische Agenda zu bekommen und Bundeskanzlerin Merkel auf die Defizite in Früherkennung, Versorgung und Forschung aufmerksam zu machen.
Kampagne geht weiter
Auch jetzt noch kann jeder Interessierte mitmachen: Auf der Kampagnenwebsite www.diabetes-stoppen.de können unter anderem E-Cards mit den Motiven „Zucker ist nicht süß“, „Blut lügt nicht“, „Bis dass der Tod uns scheidet“ an die Bundeskanzlerin gesendet werden.
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe