CGM ist mittlerweile aus der Diabetestherapie nicht mehr wegzudenken. Doch wie sieht die Zukunft von CGM aus?
Fast schon wie bei sozialistischen Wahlen fallen die Antworten von Menschen mit Diabetes hinsichtlich der Bedeutsamkeit von CGM aktuell und in 5 Jahren aus. 95% aller Befragten mit Typ-1-Diabetes, Eltern von Kindern und Erwachsene, schätzen aktuell CGM als sehr bedeutsam ein, in 5 Jahren sind es fast 100%. 78% der Menschen mit Typ-2-Diabetes finden CGM aktuell bedeutsam, 88% in 5 Jahren.
Biofeedback
Befragt nach neuen Indikationen, halten aktuell 25% der Diabetolog:innen CGM zur Prävention des Typ-2-Diabetes für bedeutsam (in 5 Jahren: 37%), 13% CGM zur Therapie der Adipositas. (in 5 Jahren 23%). Für die Indikation CGM bei einer BOT-Therapie, für die es inzwischen erste Verträge mit einzelnen Krankenkassen gibt, halten die Diabetolog:innen vor allem das Biofeedback hinsichtlich der Ernährung und Bewegung und die Sichtbarkeit des Glukoseverlaufs für hilfreich.
© dt-Report 2024 | Abbildung 1: Gründe für Menschen mit einer BOT für ein CGM-System (Diabetolog:innen).
Die wichtigsten Kriterien bei der Wahl eines CGM-Systems
Menschen mit Diabetes treffen die Entscheidung, welches CGM-System für sie am besten geeignet ist. Daher wollten wir von ihnen und Diabetolog:innen wissen, was die wichtigsten Gründe für Menschen mit Diabetes bei der Wahl eines bestimmten CGM-Systems sind. Obwohl die wichtigsten Themen - Messgenauigkeit, Kombinierbarkeit mit CGM, Tragedauer des Sensors – bei allen 4 Gruppen unter den Top 5 zu finden sind, gibt es auch deutliche Unterschiede. Ärzte unterschätzen die Funktion der prädiktiven Hypowarnung, die sowohl für Erwachsene mit Typ-1- als auch mit Typ-2-Diabetes sehr wichtig ist. Für letztere ist auch die Benutzerfreundlichkeit der App wichtig. Menschen mit Typ-1-Diabetes schätzen zudem die Möglichkeit, die Alarme individuell einstellen zu können.
© dt-Report 2024 | Tabelle: Top 5 der wichtigsten Gründe für Menschen mit Diabetes bei der Wahl eines bestimmten CGM-Systems.
Als kaum bedeutsam wurden übrigens von fast allem Befragten Fragen des Datenschutzes und -sicherheit sowie ökologische Aspekte (Abfallmenge) eingeschätzt.
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Erschienen in: Diabetes-Forum, 2024; 36 (7/8) Seite 21